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Altlasten im Niger-Delta nach 60 Jahren Erdölförderung

Im Jahr 2010 führte die Abteilung Post-Conflict and Disaster Management des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) eine Untersuchung der durch die Erdölförderung im Ogoniland im Niger-Delta bedingten Kontaminationen durch. Die Erdölförderung im Niger-Delta sorgt seit Mitte der 1950er Jahre für Konflikte zwischen der örtlichen Bevölkerung und den Ölfördergesellschaften. Ziel der Untersuchungen war die Quantifizierung der Schäden, die Beurteilung der Transferpfade sowie die Bewertung der Nigerianischen Kompetenzen zur Beurteilung und Sanierung der Schäden. Durch die Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass seit über einem halben Jahrhundert erhebliche Umweltschäden durch Rohöl und Destillate in der Region verursacht werden, während Sanierungsbemühungen bisher nur unzureichende Ergebnisse erzielten. Um die Ölverschmutzung im Untersuchungsgebiet bzw. im gesamten Niger-Delta einzudämmen sind Veränderungen auf allen Ebenen erforderlich. UNEP schätzt die Dauer der Sanierung der heutigen Schäden mit ca. 25–30 Jahren ein. UNEP schlägt daher vor, dass die Erdöl-Industrie und die Regierung Nigerias einen Umweltsanierungsfonds auflegen, der mit einem Startkapital von einer Milliarde US-Dollar zur Sanierung der Ölschäden im Ogoniland und als Vorbild für die Sanierung der restlichen 90 % des Niger-Deltas dienen soll.

In 2010 the Post-Conflict and Disaster Management Branch of the United Nations Environment Programme (UNEP) carried out an investigation of the environmental contamination caused by the production of crude oil in Ogoniland in the Niger Delta. Oil production in the Niger-Delta has been a cause of conflicts between the local population of this under-developed region and the oil producing companies (OPCs) since the mid-1950s. The objective of the project was to quantify environmental damage, determine transfer pathways and to assess institutional and technical capacities. The assessment showed that considerable environmental damages have been caused by spilled crude oil and distilled product during more than half a century. On the other hand, most remediation efforts carried out by OPCs turned out to be insufficient. Changes on all levels of legislation, administration, law enforcement and technical implementation are necessary to remediate oil contamination and mitigate the effects in the region or even in the whole of Niger Delta according to international standards. UNEP estimates that future remediation activities may take as long as 25–30 years. UNEP recommends setting up an Environmental Restoration Fund for Ogoniland with an initial capital of 1 billion US dollars, to be contributed by the OPCs and the Nigerian Government. Remediation of Ogoniland could be an example for the rest of Niger Delta.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2012.01.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 1 / 2012
Veröffentlicht: 2012-02-21
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