Inhalt der Ausgabe 01/2011
Editorial
Inhalt
Grundwasser
Am 16. November 2010 ist eine neue Grundwasserverordnung in Kraft getreten, die in der Öffentlichkeit bislang wenig Beachtung gefunden hat. Die wesentlichen Inhalte der GrwV und der Entwurf der Änderungsverordnung vom Januar 2011 sowie die Auswirkungen auf den vor- und nachsorgenden Grundwasserschutz werden dargestellt.
On November 16, 2010 new Groundwater Regulations came into force that has attracted little interest up to now. The tenors of the Groundwater Regulations and the bill of the Amendment Regulation of January 2011 as well as the influence on the providing and aftercare groundwater protection are presented.
Sickerwasserprognose
Die Schadstofffreisetzung aus einer Schadstoffquelle erfolgt in der Regel mit dem eindringenden Niederschlagswasser. In diesem werden die Schadstoffe gelöst und dann weiter durch die Transportzone in den Untergrund bis in den Grundwasserleiter eingetragen. Im Zuge der Ausarbeitung der Ersatzbaustoffverordnung sowie der Novellierung der BBodSchV wurde versucht, für die verschiedenen in Frage kommenden Ersatzbaustoffe typische Quelltermfunktionen abzuleiten und für diese eine sog. vorgelagerte Sickerwasserprognose durchzuführen. Eine solche Vorgehensweise negiert die Expositionsbedingung am Einbauort. Die Mobilisierung der Schadstoffe im Bereich der Schadstoffquelle ist vielmehr abhängig von den am Standort herrschenden Milieubedingungen sowie Strömungs-, Transport- und Umsetzungsprozessen. Diese Prozesse führen dazu, dass sich das Sickerwasser in der Schadstoffquelle mit Schadstoffen maximal bis hin zur Löslichkeitsgrenze aufkonzentriert. Eine Beschreibung und Modellierung dieser teilweise kinetisch kontrollierten Freisetzungsmechanismen ist daher unerlässlich und mit dem heutigen Stand der Technik möglich. Am Beispiel des Programmsystems SiWaPro DSS soll aufgezeigt werden, wie solche Prozesse in der Schadstoffquelle durch einfache Modellansätze berücksichtigt werden können und welche Möglichkeiten sich dabei auch für eine erstmalige Kalibrierung von Sickerwasserprognose-Modellen erschließen.
Leaching of pollutants out of contaminated materials is caused by percolating rainwater. After its release the pollutants will be transport with the percolating water down to the ground water zone. The process of leaching the material, which actually depends on the in situ conditions, is usually regarded as a lumped process and its result is called source term. The source term is defined as a function of contaminant release vs. time or even vs. the liquid-solid ratio at the bottom of the contaminated material. Even the current draft of the ErsatzbaustoffVO is based on such a lumped source term description. This reduces the description of pollutant release out of contaminated materials to simple boundary condition in modeling. But modern kinetic sorption models, which are able to describe the release of pollutants directly, are well known and also state of the art. That’s why there is no need to apply such simplifying model assumptions. In this paper its shown, how to identify the parameters, which describe the kinetic release of pollutants out of contaminated materials, and how to setup an appropriate numerical model. The calculations are done using the program SiWaPro DSS, which is able to describe adequately the pollutant leachate. Using such an approach also offers the possibility of calibrating a leachate model for the first time.
Verdachtsflächenerfassung
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre sind die Anforderungen an Sachverständige bei der Bearbeitung von Altlasten, darunter die Voraussetzungen für die Durchführung und Beurteilung von standortbezogenen Erhebungen und hier auch die Standards der Luftbildauswertung spezifiziert worden. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie sich seitdem die Luftbildauswertung verändert hat und welche Konsequenzen sich aus diesen Veränderungen für die Verdachtsflächenerfassung ergeben.
In the second half of the 1990s the demands on certified experts for detecting and mapping contaminated sites have been defined for the first time. Amongst others, these demands include the standards of aerial photo interpretation in analysing and mapping individual sites. This paper describes recent developments of aerial photo interpretation and it discusses their effects regarding the technical equipment and the specific qualification of experts in historical site analyses.
Flächenrecycling
Die Entwicklung innerstädtischer Flächen kann Kommunen und weitere Projektbeteiligte vor große Herausforderungen stellen, wenn es sich dabei um Altstandorte mit hohen Schadstoffbelastungen handelt. Wie eine umfangreiche Klinik-Erweiterung auf einem ehemaligen Gaswerkstandort mit einer aufwändigen Bodensanierung in innerstädtischer Lage erfolgreich verbunden werden kann, zeigt der Neubau des Diakonie-Klinikums in Stuttgart-West – ausgezeichnet mit dem Flächenrecyclingpreis Baden-Württemberg 2010.
Thüringen verfügt allein im ländlichen Raum über mehr als 6000 Hektar Brachflächen, von denen viele aus der Nutzung vor 1990 altlastenbehaftet oder anderweitig umweltbelastet sind. Sie lassen sich unter Berücksichtigung heutiger planungstechnischer Anforderungen nur sehr schwer in den Wirtschaftskreislauf wieder eingliedern. Gleichzeitig steigt das Interesse nach Investitionen für regenerative Energien seit Jahren an. Infolge ihres sich verändernden Bedarfs legen Kommunen bei der Neuausrichtung ihrer Energieversorgung ihren Fokus zunehmend auf eine umfassende Beteiligung erneuerbarer Energien. Oft genug wird dabei die Frage gestellt, ob vor allem diese Brachflächen für eine energetische Nutzung geeignet sind. Diese Frage ließ sich bisher in der Regel nur mit Hilfe kostspieliger Expertisen beantworten.
Tagungen
ITVA
Service
+++ Altlastensanierung des ehemaligen Gaswerks Bahnhofstraße in Wiesbaden abgeschlossen +++ Bodensanierung in Wuppertal-Unterkohlfurth beginnt +++ Direct-Push-Verfahren – Heft 15 in der Schriftenreihe des altlastenforum Baden-Württemberg e.V. +++ Studiengänge »Wasser und Umwelt« Sommersemester 2011 +++ Aus RAG BILDUNG wird TÜV NORD Bildung +++
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