Inhalt der Ausgabe 04/2010
Editorial
Inhalt
Deponiesanierung
Vor 25 Jahren wurde mit der Sanierung der Deponie Georgswerder begonnen. Dies war in Deutschland ein Pionierprojekt auf dem Gebiet der Sicherung von großen Deponien und Altlablagerungen und hat in der Vergangenheit Maßstäbe gesetzt in Hinblick auf den Umgang und die Sanierung von Altlasten und die Entwicklung von Umweltgesetzen und Vorschriften. In den letzten Jahren wurde die Umgestaltung zum Energieberg im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA Hamburg 2013) beschlossen. Teile der gesicherten Deponie werden umgestaltet und für die Öffentlichkeit freigegeben.
25 years ago the remediation of the Hamburg-Georgswerder landfill was started. In Germany, this was a pioneer project of securing a large contaminated location by containment. This project largely influenced the policy and legislation regarding management and remediation of contaminated soil in Germany. Recently, due to the efforts of the International Building Exhibition (IBA Hamburg 2013) it has been decided that the Georgswerder landfill is to be transformed into an “Energy Hill” (Energieberg). Parts of the landfill site will be redesigned and opened to the public.
Die durch Einkapselung gesicherte Deponie Georgswerder befindet sich seit etwa zwanzig Jahren in der Nachsorge. Im zugehörigen Langzeit-Eigenkontrollprogramm werden Deponiekörper, Oberflächenabdichtung und Grundwasser im Rahmen von 17 Unterprogrammen kontinuierlich bzw. regelmäßig untersucht. Die Ergebnisse der umfassenden Kontrollen über zwanzig Jahre belegen ein zuverlässiges Funktionieren der Sicherungssysteme und das Erreichen der meisten der aufgestellten Sanierungsziele.
The Hamburg-Georgswerder landfill has been secured by containment. About twenty years ago the aftercare program of the secured site was started. Within the scope of the long-term monitoring plan the landfill body, the cover system, and the ground water are observed continuously or regularly by means of 17 sub-programs. The results of the comprehensive monitoring during twenty years show that the securing building and the systems are performing well and that most of the remediation targets have been achieved.
Qualitätssicherung bei der Probenahme
Im Rahmen einer ringversuchsartigen Vergleichsprobenahme führten 25 Untersuchungsstellen unter Beobachtung erfahrener Fachbegutachter Bohrungen in künstlichen Bodensäulen durch. Die Untersuchung zeigte, dass der Versuchsansatz grundsätzlich als externe Qualitätssicherungsmaßnahme geeignet ist. Fehler bei den ermittelten Schichtmächtigkeiten deuten auf methodenbedingte Unsicherheiten hin. Bei der Bodenansprache zeigten sich Unkenntnis und Ablehnung der KA4/KA5 und eine große Streuung bei der Ermittlung der Bodenart.
Within the framework of a comparative trial based sampling of soil, 25 trial facilities carried out pile core sampling in artificial soil columns. Work was supervised by experienced auditors. The survey revealed that the test is basically applicable for external quality assurance. The bias in the assessment of the layer thickness points to method-related uncertainties. The soil identification showed both ignorance as well as rejection of KA4/KA5 and a wide scattering in the identification of the soil types.
Rückbau
Die komplexen umweltrechtlichen und technischen Rahmenkriterien werden am Beispiel des Rückbaus eines ehemaligen Laborhochhauses in der praktischen Umsetzung beschrieben. Der Rückbau des Hochhauses erfolgte unter idealen Rahmenkriterien. Zum einen bestand genügend Vorlaufzeit für die umfangreiche und komplexe Vorplanung. Zum anderen erfolgte die Ausschreibung der Rückbauarbeiten in beschränkter Form ausschliesslich an leistungsstarke und kompetente Fachunternehmen. Schließlich war die Bauherrschaft bereit, die Vergabe nicht nur auf Grundlage der abgegebenen Honorarsumme, sondern auch unter Berücksichtigung anderer Faktoren (technisches Rückbaukonzept, Entsorgungs- und Verwertungskonzept, Maschinen- und Personaleinsatzplan) bzw. der Innovationskraft der Bieterfirma vorzunehmen.
The complex technological and regulatory criteria are described, using the example of how to put into practice the deconstruction of a former laboratory highrise building. The deconstruction process of the building could be realized under ideal conditions. On the one hand, there was sufficient handling time for the extensive and complex preliminary planning. On the other hand, the call for tenders was exclusively addressed and limited to expert and professional companies. Ultimately, the principals agreed to the placing of orders, not only based on the delivered fees, but also in consideration of other factors (the technical concept of deconstruction, the conception of waste disposal, the recycling rate, the operation schedule for employees and machines) or rather the innovative strength of the incentive company.
Arbeitsschutz
Die „TRGS 524 – Sanierung und Arbeiten in kontaminierten Bereichen“ wurde mit der Zielsetzung, sie an die Bestimmungen der Gefahrstoffverordnung anzupassen, vollständig überarbeitet und unter dem neuen Titel „TRGS 524 – Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen“ veröffentlicht. In der Neufassung wurden die Bestimmungen der „BGR 128 – Kontaminierte Bereiche“ mit denen der bis dato gültigen TRGS 524 zusammengeführt. Gliederung und Inhalte der neuen TRGS 524 orientieren sich an den Anforderungen des § 7 GefStoffV bzw. der TRGS 400 „Gefährdungsbeurteilung“. Werden die Bestimmungen der TRGS 524 eingehalten, gilt die Vermutungswirkung nach § 8 Abs. 1 GefStoffV.
Altlastensanierung
Die HIM GmbH ist seit 1989 im Auftrag des Landes – vertreten durch die jeweiligen Regierungspräsidien – als Träger der gewerblichen Altlastensanierung tätig. Ehemalige Industrie-, Gewerbe- und Militärstandorte, die mit Schadstoffen belastet sind und für die der Verursacher oder sein Rechtsnachfolger nicht – oder nicht rechtzeitig – herangezogen werden konnte, werden zur Projektabwicklung an die HIM GmbH, Bereich Altlastensanierung (HIM-ASG) übertragen, ohne dass diese Sanierungsverantwortliche wird und aus Landesmitteln saniert. Über 675 Mio. € hat das Land Hessen seit 1990 bis einschließlich 2009 in die Sanierung von gewerblichen, Rüstungs- und kommunalen Altlasten investiert.
Tagungen
Am 30. Juni und 1. Juli 2010 fand das alljährlich stattfindende Symposium der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) mbH in Ingolstadt statt. Bereits im vergangenen Jahr feierte die GAB ihr 20-jähriges Bestehen und seither gab es bundesweit noch eine Reihe weiterer Jubiläen. Vor diesem Hintergrund befassten sich die Symposiums-Teilnehmer/innen in Ingolstadt auch mit dem Aspekt, wo die Altlastensanierung seit zwei Jahrzehnten steht und wie sich die künftige Perspektive darstellt.
ITVA
Service
+++ Evaluierung von Elutionsverfahren für ausgewählte Böden und Bodenmaterialien verschiedener Gehalte für prioritäre organische Schadstoffe (FKZ 3709 74 223) +++
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