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Es wird die nach BBodSchV und Soil Screening Guidance (SSG) der US-EPA erzielbare Sicherheit der Entscheidung über einen erforderlichen Handlungsbedarf bei inhomogenen Stoffgemischen, wie sie typisch für Altlasten sind, einander gegenüber gestellt und kritisch diskutiert. Dabei kam ein an der Universität Tübingen entwickeltes Simulationsmodell zum Einsatz. Mit zunehmender Inhomogenität der Schadstoffverteilung liefert die Vorgehensweise nach SSG deutlich bessere Entscheidungssicherheit.
Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich die Umsetzung der europäischen Umwelthaftungsrichtlinie durch das Umweltschadensgesetz auf das bestehende Bundes-Bodenschutzgesetz auswirkt. Beide Gesetze schützen nämlich (auch) das Medium „Boden“, so dass sich die Frage nach dem Verhältnis der Regelungen und möglicher Auswirkungen auf das Schutzgut stellt.
Mit der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Ort einer Fehlstelle und dem Druckhöhenverlauf gibt. Dafür werden zwei verschiedene Bodenaufbauten in drei Entwicklungsstufen erzeugt und die Druckhöhenlinien entlang einer Dichtwand mit definierten Fehlstellen ausgewertet. Die
Idee, daraus ein Detektierungsverfahren von Fehlstellen in Dichtwänden zu entwickeln, liegt auf der Hand. Innerhalb „kürzester“ Zeit wäre eine Lokalisierung einer Schadstelle in einer Dichtwand möglich. So eindeutig die Ergebnisse auch erscheinen, die Druckhöhendifferenzen liegen im Millimeterbereich, was eine Anwendung unter Baustellenverhältnissen nicht vereinfacht. Es wird der Einsatz hochempfindlicher Geräte notwendig, um diese Werte zu registrieren.
Nachdem das Verfahren der In-situ-chemischen-Oxidation (ISCO) mit Permanganat zunächst im Labor und im Feld getestet worden war, erfolgte ein neunwöchiger Sanierungsversuch. Dabei wurde LCKW-haltiges Grundwasser gefördert, mit dem Oxidationsmittel versehen und wieder in den Aquifer reinjiziert. Die ursprünglichen
Schadstoffgehalte ließen sich um etwa 50 %, in einem Pegel sogar um fast 90 % reduzieren. Aufgrund der positiven Versuchsergebnisse und Kostenvorteile gegenüber alternativen Verfahren wird das Schadenszentrum nach dem ISCO-Verfahren saniert.
Am Beispiel einer ehemaligen Betriebsdeponie in Mecklenburg-Vorpommern wurden Machbarkeit und Erfolgsaussichten einer vegetativen Oberflächenabdeckung als Alternativverfahren zur klassischen Oberflächensicherung von Deponien und Altlasten evaluiert. Geprüft wurden die Möglichkeiten zur Sickerwasserminimierung bei Anbau der schnell wachsender Baumarten Pappel (Populus) und Weide (Salix) durch Förderung der Verdunstung. Für einen 7 jährigen Simulationszeitraum wurden auf Basis realistischer Eingangsparameter die Sickerwasserraten berechnet. Diese variierten zwischen 559 und 78 mm/a, entsprechend 60 und 14 % der jährlichen Niederschlagssumme, und übertreffen somit die Forderungen nach TASi (1993) erheblich. Für den gewählten Experimentalstandort kommt somit eine qualifizierte Abdeckung als alleinige Sicherungsmaßnahme nicht in Betracht.
Für Infrastruktur- und Flächenentwicklungsmaßnahmen bestehen
häufig planungstechnische Unsicherheiten bei Rückbau, Sanierung
und Baureifmachung. Auf Investorenseite besteht dementsprechend
die Forderung nach größtmöglicher Kostensicherheit
für die Inwertsetzung. Das Leistungsbuch Altlasten und Flächenentwicklung
ist ein Hilfsmittel bei der Planung von Infrastrukturmaßnahmen
beim Flächenmanagement und zur Sanierung von Altlasten.
Es ermöglicht dazu die Systematisierung und Beschreibung
von Leistungen und die Durchführung von Kostenermittlungen
und Kostenvergleichsrechnungen sowie eine Unterstützung bei der
Durchführung von Nutzen- Kostenuntersuchungen / Kostenwirksamkeitsbetrachtungen
bei der Auswahl von Sanierungsmaßnahmen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2005.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1864-8371 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-10-01 |
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