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Inhalt der Ausgabe 02/2013

Inhalt

Inhaltsverzeichnis/Impressum

Aufsätze

Ernst Robert Curtius in den Vereinigten Staaten von Amerika

Der nacheinander in Marburg, Heidelberg und Bonn tätige Romanist Ernst Robert Curtius (1886–1956) gilt bis heute als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschsprachigen Romanistik. Er hat jedoch auch auf dem Feld mehrerer anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen Innovatives geleistet. Aufgrund neuer Archivmaterialien soll sein besonderes Verhältnis zu den USA untersucht werden, wo Curtius die zweite Hälfte des Jahres 1949 verlebte, an der Goethe Convocation in Aspen teilnahm, die Künstlerkolonie in Taos und Freunde in Chicago besuchte, Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton war und die Bekanntschaft mit mehreren deutschen Emigranten erneuerte, die Deutschland nach 1933 verlassen mussten. Seiner Bewunderung für die USA verleiht Curtius insbesondere in den 1951 und 1952 erschienenen Büchertagebüchern Ausdruck.

Grimmelshausens ‘Bart-Krieg’ als rhetorische Satire

Grimmelshausens Schrift ist nicht als ernsthafte Verteidigung der Rotbärte gegen bestehende Vorurteile, sondern als Verspottung des redenden Rotbarts zu verstehen, der durch seinen rhetorischen Übereifer unfreiwillig die Vorwürfe bestätigt, gegen die er sich verteidigen will. Die Satire richtet sich gegen einen Choleriker, der seine cholerische Disposition abstreitet und deshalb zur Selbsterkenntnis unfähig ist. Zugleich wird die zur verbalen Kriegsführung missbrauchte Rhetorik Gegenstand der Kritik, weil sie nicht, wie die simplicianische Satire, zur Wahrheit verhilft, sondern als Instrument der uneinsichtigen Rechthaberei erscheint.

Radikal-evangelische Poetik. Catharina Regina von Greiffenberg liest.

Der Beitrag widmet sich den drei Sonetten, mit den Catharina Regina v. Greiffenberg die lange Reihe von Paratexten zu ihren ‘Passions-Betrachtungen’ (1672/1683) abschließt. Die Argumentation zielt darauf, die Sprachkritik herauszuarbeiten, die v. Greiffenberg im Horizont der lutherischen Theologie des Wortes entwirft, die poetischen Strategien zu zeigen, die sie zu deren Überwindung vorschlägt und schließlich die von v. Greiffenberg entwickelte Poetik des Preisens zu skizzieren. In Bezug auf die spezifische Realisierung der Inspirationstopik kommen das Verhältnis der Sonette zu mystischen Traditionen sowie die Perspektive einer christlichen Ästhetik zu Sprache.

The Correspondence between Charles Dickens and Bernhard Tauchnitz: General Observations and Newly Discovered Letters

The correspondence between Charles Dickens and Bernhard Tauchnitz (1816–1895), founder of the Tauchnitz Verlag in Leipzig, spans almost thirty years, between 1843 and 1870 – Dickens was one of the key authors in the Tauchnitz Edition, a series of books in English for Continental sale initiated in 1841. So far, only 29 of Dickens’s letters to Tauchnitz were known (and printed in the authoritative Pilgrim Edition), and none of the manuscripts could be consulted.

Erinnern oder vergessen?

Der folgende Aufsatz handelt von drei spanischen Romanen der jüngeren Vergangenheit, die den Bürgerkrieg (1936–39) zum Thema haben: Campo abierto (1951) von Max Aub, Beatus ille (1986) von Antonio Muñoz Molina und Soldados de Salamina (2001) von Javier Cercas. Es geht um die Fragen, wie diese Romane die Erinnerung an den Bürgerkrieg konzipieren, in welcher Beziehung sie zu offiziellen, außerliterarischen Erinnerungsdiskursen stehen und inwiefern sie Veränderungen der innerliterarischen Semantik der memoria anzeigen. Es geht also um Konstellationen und Stationen der Erinnerung an den Bürgerkrieg.

Finis terrae, fi nis temporis: Julien Gracqs Topografi e der Grenze

Dieser Artikel untersucht die Bedeutung der topografischen Grenze als Übergangsbereich zwischen Kultur- und Naturlandschaft im Romanwerk von Julien Gracq. Dabei sollen anhand eines ökokritischen Ansatzes die Rolle der Landschaft als funktionales, handlungsauslösendes Element der Narration nachgewiesen und Parallelen mit ökologischen Theorien freigelegt werden.

Kleinere Beiträge

Mapping 9/11: A Review of Recent German Scholarship

The terrorist attacks of September 11, 2001, have set off an extraordinary surge of publications across the humanities and social sciences. 9/11 accelerated the transnational turn in American literary and cultural studies and added urgency to ongoing investigations of trauma, representation, ethics, and religion. The present article reviews four publications from Germany that coincided with the tenth anniversary of the terrorist attacks and that display the diversity of scholarly approaches to and departures from 9/11.

Besprechungen / Allgemeines

Alexander C.Y. Huang: Weltliteratur und Welttheater. Ästhetischer Huma nismus der kulturellen Globalisierung

Goethe prägte nicht nur den Begriff Weltliteratur für einen übernationalen Literaturkanon und eine Vorstellung vom Ziel literaturgeschichtlicher Entwicklung, sondern war auch der erste, der chinesische Literatur in Übersetzung rezipierte und in den Rang von Weltliteratur erhob. Danach hat es zwar nicht an weiteren Anstrengungen gefehlt, doch aufgrund der Sprachbarriere, der kulturellen Distanz und weil chinesische Literatur vor allem Gegenstand der Sinologie geblieben, aber nur selten ins Blickfeld von Komparatisten geraten ist, sind große Teile ihrer dreitausendjährigen Geschichte im Westen weiterhin unbekannt.

Shakespeare in the Eighteenth Century. Ed. Fiona Ritchie and Peter Sabor. Shakespeare in the Nineteenth Century. Ed. Gail Marshall

Vermehrtes kulturelles Interesse an der Wirkungsgeschichte Shakespeares lässt es nicht ausbleiben, dass die anschwellenden Erkenntnisse dazu nunmehr nach Handbuchart aufbereitet werden. Das besorgen die vorliegenden zwei stattlichen Bände zum 18. und zum 19. Jahrhundert. Obschon von je eigenen Herausgebern betreut, sind sie analog angelegt. Jeweils sechzehn durchaus individuell gestimmte Experten umreißen die signifikanten Aspekte, mit dem mehr oder minder ausgeprägten Bemühen um deren Einbindung in übergreifende Kontexte und Tendenzen.

Dieter Mehl: Eine historische Episode: Die Wiedervereinigung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Persönliche Erinnerungen

Als die Mitglieder der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft 1963 im Gefolge des Kalten Krieges die hundertjährige Gemeinschaft aufkündigten und sich, mit Bedauern zwar, aber auch “im Zorn”, in Ost und West spalteten, konnten sie nicht ahnen, dass dieser Befreiungsschlag letztlich positive Wirkungen haben würde.

Ulf Morgenstern: Bürgergeist und Familientradition. Die liberale Gelehrtenfamilie Schücking im 19. und 20. Jahrhundert

Angehörige der Familie Schücking sorgten im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert in unterschiedlicher Weise immer wieder für Aufsehen. Dabei ließ die Familientradition das nicht unbedingt vermuten. In der Frühen Neuzeit waren ihre Vorfahren Beamte in und um Münster gewesen, von denen es einige bis zur Aufnahme in den Adel gebracht hatten. Die aufgeklärte Reformpolitik und die Französische Revolution brachten für das familiäre Erfolgsmodell, das auf der Erblichkeit von Ämtern beruht hatte, Schwierigkeiten mit sich.

Bioethics and Biolaw through Literature. Ed. Daniela Carpi

The title of this collection of essays poses a question: How can these three nouns be meaningfully linked by the preposition? The answer offered in the introduction does not really help: “The aim of this book is to merge the two fields of bioethics and law (or biolaw) through the literary text, by taking into consideration the transformations of the concept persona at which we have nowadays arrived” (p. 9). Why would two closely related fields need to be merged, and why by literature? Most of the essays raise the suspicion that the authors struggled with the same question.

Jan D. Kucharzewski: Propositions about Life. Reengaging Literature and Science

After the publication of Dirk Vanderbeke’s Theoretische Welten und literarische Transformationen. Die Naturwissenschaften im Spiegel der ‘science studies’ und der englischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts (2004), I was convinced that everything even distantly related to the theoretical field of science and literature was said, analyzed, criticized – in a word: done, and that only the occasional summary would be warranted for any future project.

Ines Lauffer: Poetik des Privatraums. Der architektonische Wohndiskurs in den Romanen der Neuen Sachlichkeit

Helmut Lethen und Sabina Becker haben uns durch ihre wegweisenden Publikationen gelehrt, die Literatur der Neuen Sachlichkeit im Kontext moderner Verhaltenslehren und Ästhetikdiskurse zu lesen. Mit ihrer Monographie bereichert Ines Lauffer diese Forschungsperspektive in zweifacher Hinsicht: sie unterstreicht die vielfachen Überschneidungen zwischen den Architekturdiskursen der zwanziger Jahre und neusachlichen Romanen und zeigt dabei auf, wie sehr diese Diskurse die Subjektentwürfe der Romanprotagonisten bestimmen.

Besprechungen / Germanisch und Deutsch

Gottfried von Straßburg: Tristan und Isold

Gottfrieds von Straßburg ‘Tristan’-Fragment, eines der bedeutendsten poetischen Werke des europäischen Mittelalters, ist mit insgesamt 28 Überlieferungszeugen auf uns gekommen. Drei weitere sind verschollen bzw. nicht mehr nachweisbar. Es existieren von Gottfrieds Roman 11 vollständige Handschriften und 18 Fragmente. Fünf Überlieferungsträger lassen sich in die erste Hälfte bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts datieren, darunter auch die älteste, das Fragment vollständig überliefernde Münchner ‘Tristan’- Handschrift M (Cgm 51). Dieser aufwändig illustrierte Codex präsentiert den Text Gottfrieds und die Fortsetzung durch Ulrich von Türheim in einer redigierten Fassung. 12 Überlieferungsträger sind von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zur Wende zum 14. Jahrhundert entstanden. Wir fassen hier die Blütezeit der Überlieferung von Gottfrieds Text.

Christoph Fasbender: Der ‘Wigelis’ Dietrichs von Hopfgarten und die erzählende Literatur des Spätmittelalters im mitteldeutschen Raum

Im Jahr 2006 entdeckte Christoph Fasbender in der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums im Augustinerkloster Erfurt das Fragment einer Papierhandschrift (Fragment IX). Das Doppelblatt in Quart, das vom Schreiber auf den Martinstag (11. Nov.) 1455 datiert ist, enthält Reste einer bis dato unbekannten strophischen ‘Wigalois’-Dichtung. Es handelt sich um zwei je 10 Strophen umfassende Textpassagen (insg. etwa 250 Verse), deren zweite den Epilog der Dichtung enthält und den Namen des Verfassers überliefert: Ditterich von Houpfgarten, so heißt es, habe seine Vorlage in die Strophenform umgesetzt.

Hans-Jürgen Schings: Revolutionsetüden. Schiller – Goethe – Kleist

Der Titel, so heißt es am Ende des Vorworts, verdanke sich dem Chopin-Spiel einer offenbar im persönlichen Umfeld des Autors präsenten Pianistin. Glücklich, wer solch ein Umfeld hat. Die Assoziationen jedoch, die damit für den Ausdruck “Revolutionsetüden” geweckt sind: virtuose Kunstübung und -vorführung, leiten in die Irre. Denn obwohl hier ein alter Meister des Faches am Werk ist, verzichtet er auf alle performative Brillanz und tritt ganz hinter die sachlich-moralische Wucht seiner Botschaft zurück.

Martin Hundt: Theodor Echtermeyer (1805–1844). Biographie und Quellenteil mit unveröffentlichten Texten.

Die 1996 begründete Reihe, in der die hier zu besprechende Publikation aufgenommen wurde, veröffentlicht Forschungsergebnisse zur Philosophie, Germanistik und Geschichte in Monographien und Sammelbänden. Der Herausgeber Lars Lambrecht ist gegenwärtig Professor für Soziologie an der Universität Hamburg; der Mitherausgeber Konrad Feilchenfeldt war bis 2009 als Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität München tätig.

Barbara Neymeyr: Intertextuelle Transformationen. Goethes Werther, Büchners Lenz und Hauptmanns Apostel als produktives Spannungsfeld

Georg Büchners ‘Lenz’-Fragment gehört zu den meist interpretierten Texten der deutschen Literaturgeschichte – auch hinsichtlich der intertextuellen Bezüge. Dass sich in der Erzählung sprachliche Anklänge, motivische Korrespondenzen und Handlungsparallelen mit Goethes ‘Werther’-Roman finden, ist mehrfach festgestellt worden. Den Stand der Forschung fasst Ariane Martin zusammen.

Besprechungen / Englisch und Amerikanisch

Jochen Haug: Erfolgreich recherchieren – Anglistik und Amerikanistik

“Das Ziel des vorliegenden Bandes ist überschaubar und ambitioniert zugleich: Er möchte für Studierende der Anglistik und Amerikanistik ein wenig Licht und Klarheit in die vielfach als düsteres Labyrinth wahrgenommene Welt des anglistischen Informationsdschungels bringen.” Dieses hoch gesteckte Ziel erreicht Jochen Haug, indem er in drei Kapiteln – Basics, Advanced und Post Research – die fast unüberschaubare Menge an Recherchemöglichkeiten in einer kleinen, subjektiven Auswahl vorstellt.

Shakespeare. Satire. Academia. Essays in Honour of Wolfgang Weiss. Ed. Sonja Fielitz and Uwe Meyer

Sonja Fielitz und Uwe Meyer ehren Wolfgang Weiß zu seinem 80. Geburtstag mit einer Festgabe, deren Beiträge in ihrer Vielfalt interessante Einsichten vermitteln, die hier freilich nicht zur Gänze vorgestellt werden können. Dabei umfasst der Titel Shakespeare. Satire. Academia Aufsätze zum Drama, zur Narrativik und zur dichterischen, performativen sowie bildnerischen Kunst.

Jennifer Bowers/Peggy Keeran: Literary Research and the British Renais sance and Early Modern Period. Strategies and Sources

Das in den bibliographischen Angaben zu den Titeln praktisch fehlerlose, aktuelle Buch zielt, so das Vorwort, hauptsächlich auf Graduierte und Forscher in der englischen Literaturwissenschaft, will aber auch für den Studenten in höheren Semestern und die anglistischen Fachreferate der Bibliotheken hilfreich sein.

Katherine West Scheil: She Hath Been Reading. Women and Shakespeare Clubs in America

Gemeinhin gilt das 19. Jahrhundert als Jahrhundert der literarischen Vereine, Tafelrunden, Leseklubs, Dichterkreise usw., für deren Erforschung sich gleich mehrere Fächer – allen voran die Geschichtswissenschaft, mittlerweile dicht gefolgt von der Germanistik – interessieren und in den letzten Jahren detaillierte Ergebnisse minutiös zusammentragen und umsichtig auswerten konnten.

Edward Pechter: Shakespeare Studies Today. Romanticism Lost

Organized as three sections on “Discipline and Desire”, “What’s Wrong with Literature?” and “Romanticism Lost”, this book is concerned with the state of the profession of Shakespeare studies. Recent new approaches to literature can be summarized as attention to “worldliness”, Edward Said’s term for the text’s connections with the contexts in which it was made and is consumed, bringing in especially “history and power and the body, among many other highly charged terms and ideas, including, of course, race, class, and gender” (p. 4).

Sarah Carter: Ovidian Myth and Sexual Deviance in Early Modern English Literature

The fruitful and many-sided impact of Ovid’s imaginative tales of mythic metamorphoses on the literature of the English Renaissance has more than once been described in recent criticism. Sarah Carter’s review of the particular attraction to Elizabethans of Ovid’s rich treasure-house of alluring if not scandalous story material is chiefly informed by her interest in sexual deviance, defined by her as “deviating from standard behavior or the correct ‘path’” (p. 5), transgressing social, moral, or physical boundaries.

Andrew Hiscock: Reading Memory in Early Modern Literature

Memory is a precious gift, whose value is especially felt when it, for whatever reason, can no longer be taken for granted. Advancing age is one such reason. As Ben Jonson dryly states, of all the powers of the mind, memory “is the first of our faculties, that Age invades”. Its power wanes over the years: “Whatsoever I pawn’d with it, while I was young, and a boy, it offers me readily, and without stops: but what I trust to it now, or have done of later years, it layes up more negligently, and often times loses.”

David Margolies: Shakespeare’s Irrational Endings. The Problem Plays

Shakespeares problem plays, denen Frederick S. Boas realistisch-sozialkritische Tendenzen zuschrieb, die ihre Differenzierung als Komödie oder Tragödie komplizieren, hinterlassen beim Zuschauer und Leser eine oft eine irritierende Wirkung. David Margolies unterstreicht in seiner Monographie diesen Aspekt als ein Resultat der Dichotomie zwischen Form und Inhalt der Dramen und hebt ihre Aktualität durch ihren politisch-ökonomischen und sozialkritischen Charakter hervor, der Parallelen zur heutigen Gesellschaft (natürlich auch durch Bühnenperformanz) aufweist und daher eine gewisse Aktualität der Dramen unterstreicht.

William P. Weaver: Untutored Lines: the Making of the English Epyllion

In this study, William P. Weaver aims to focus attention on the epyllion, less as an experiment in erotic narrative and more as the product of young poets demonstrating a mature grasp of the grammatical and rhetorical composition taught to them as aspiring scholars in the classroom. Accordingly he bookends his argument with an opening chapter on Erasmus (discussing the boyhood of Jesus) and an epilogue on Milton’s Paradise Regained (Jesus as a youthful debater).

William Shakespeare: Romeo and Juliet. Ed. René Weis

Arden Shakespeare’s new critical edition of Romeo and Juliet – the long-time favourite of the student of Shakespeare from classroom to university lecture theatre – is at once carefully learned and calculatedly accessible. This edition, published in 2012, follows the previous year’s The Tempest, and precedes the current re-working of Coriolanus in Arden Shakespeare’s third series.

Katie Halsey: Jane Austen and her Readers, 1786–1945

Jane Austen and her Readers is a complex and illuminating study of the relationships between Jane Austen her readers. Part one explores Austen’s negotiations with her own reading, including the representation of reading in her novels. Part two investigates the responses of historical readers to Austen’s texts, from 1786 to 1945.

Alice Hall: Disability and Modern Fiction. Faulkner, Morrison, Coetzee and the Nobel Prize for Literature

The title and subtitle of Alice Hall’s book operate in a space that is somewhere between slightly inaccurate and slightly misleading. This is not a study where ‘modern’ means either modernist or contemporary while there is nothing specific in the Nobel prize that forges any kind of connection to disability; it is rather simply the fact that the three writers in question have been the recipients of the Swedish Academy’s highest honour.

Visuelle Kulturen der USA. Zur Geschichte von Malerei, Fotografie, Film, Fernsehen und Neuen Medien in Amerika. Ed. Christof Decker

Anlässlich der Neueröffnung des American Wing im Metropolitan Museum of Art meinte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg im Januar 2012, hier habe man das gelungenste “facelift” der Upper East Side vor sich und erntete vom Publikum dafür großen Applaus. Dahinter verbarg sich Nachholbedarf. Denn amerikanische Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts, die den Kernbestand des American Wing bildet, war lange Zeit selbst für nordamerikanische Kunstsammler und Mäzene, besonders für die vornehmen WASPs, ein Ladenhüter.

Besprechungen / Romanisch

Anja Ernst/Paul Geyer (Hg.): Die Romantik: ein Gründungsmythos der Europäischen Moderne (A. AMEND-SÖCHTING)

Der vorliegende Band versammelt die Ergebnisse eines Kolloquiums zum Thema «Romantik – ein Gründungsmythos der Moderne». Unter dem breiten thematischen Dach entfaltet sich ein ebensolches Spektrum hochqualifizierter Beiträge zu theoretischen Fragestellungen, zu VertreterInnen einzelner europäischer Nationalliteraturen so - wie zu den «benachbarten Künsten» Malerei und Musik.

Handbuch Spanisch. Sprache, Literatur, Kultur, Geschichte in Spanien und Hispanoamerika. Für Studium, Lehre, Praxis. Hg. von Joachim Born, Robert Folger, Christopher F. Laferl und Bernhard Pöll (M. LENTZEN)

Nach dem Handbuch Französisch (2. Aufl. 2008) erscheint nun im Erich Schmidt Verlag ein Handbuch Spanisch, das in außerordentlich informativen und nützlichen Artikeln (insgesamt 127; Nr. 9 besteht aus 9a und 9b) einen Gesamtüberblick über all das vermittelt, was mit Spanien und der spanischsprachigen Welt im weitesten Sinne zusammenhängt. Das Handbuch ist in drei große Hauptabschnitte unterteilt. Ein erster umfangreicher Teil (S. 1 ff.) ist der Sprache (aus synchronischer und diachronischer Perspektive) gewidmet.

Claudia Jünke: Erinnerung – Mythos – Medialität. Der Spanische Bürgerkrieg im aktuellen Roman und Spielfilm in Spanien

Die für die Kulturwissenschaften zentrale Frage nach Identitätskonstruktionen führt früher oder später zum Komplex der Erinnerung, der sich in den vergangenen Jahren eines lebhaften Forschungsinteresses erfreute. Die Brüche in der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts machen die spanische Erinnerungspolitik und –kultur zu einem besonders reizvollen Feld, zumal seit dem Ende des so genannten “pacto del olvido” sich eine Dynamik der Aufarbeitung von Vergangenheit entwickelte, die auch in Literatur und Film zahlreiche Spuren hinterlassen hat.

Manfred Lentzen: Literarische Texte in ihrer Zeit. Romanistische (insbesondere italianistische) Beispiele vom Mittelalter bis zum Ausgang der Renaissance

Il volume raccoglie ventidue contributi che, attraverso una rigorosa analisi filologicotestuale e un sicuro orientamento teorico-letterario, ridisegnano la storia della letteratura europea (ed in particolare di quella italiana e delle sue influenze europee) nel period che va dal Medioevo al tardo Rinascimento. L’autore, professore emerito di filologia romanza all’università di Münster, è uno di quegli studiosi ‹a spettro completo›, come diviene sempre più difficile incontrare nel panorama odierno (spesso afflitto da claus trail chiusure disciplinari).

Gaston Paris/Joseph Bédier: Correspondance. Éd. par Ursula Bähler et Alain Corbellari

Der hier anzuzeigende Band, der erste der Reihe “L’Europe des Philologues. Correspondances”, wird herausgegeben von dem unter der Leitung von Michel Zink stehenden “Groupe de recherche sur l’histoire de la philologie romane”, der dem “Collège de France” angegliedert ist. Ziel dieser Forschergruppe ist es, “des correspondances échangées par les grands romanistes de la fin du XIXe et du premier XXe siècle” (VII) zu edieren. Mit gutem Grund wurde für den ersten Band die Korrespondenz zwischen Gaston Paris und seinem Schüler und Nachfolger auf seinem Lehrstuhl am “Collège de France”, Joseph Bédier, ausgewählt, sind beide doch “les deux figures les plus célèbres des temps héroïques de la médiévistique française” (hintere Einbandseite).

Astrid Poier-Bernhard: Texte nach Bauplan. Studien zur zeitgenössischen ludisch-methodischen Literatur in Frankreich und Italien

Um es gleich vorweg zu sagen: Diese Studie gehört zum Besten, was augenblicklich über dieses Thema vorliegt. Welches Thema? Nun, hinter dem Begriff ‘ludisch-methodisch’ verbirgt sich die Contrainte, also die ebenso ludische wie methodisch textproduktive ‘Schreibregel’, wie sie die Gruppe OuLiPo (Ouvroir de Littérature Potentielle) um Queneau, Perec, Calvino und Roubaud theoretisiert und fruchtbar angewandt hat und wie sie von der italienischen Gruppe OpLePo (Opificio di Letteratura Potenziale) weiter entwickelt wurde, vom Lipogramm über das Anagramm und Palindrom bis zu abstrakten Zahlenstrukturen.

Wolfgang Reumuth/Otto Winkelmann: Praktische Grammatik der spanischen Sprache

Uno de los errores más comunes que – a mi juicio – tienen lugar en las aulas donde se enseña español consiste en recomendar gramáticas a los alumnos sin tener en cuenta que, al igual que no todos los estudiantes tienen las mismas necesidades a la hora de aprender, no todas las gramáticas se adaptan a todos los problemas. Cualquier recomendación, entonces, debería partir de un análisis de las necesidades de aprendizaje y de las expectativas depositadas en una gramática cualquiera, del estilo de aprendizaje del alumno.

Heinz Willi Wittschier: Italienische Literatur(geschichte) für das Bachelor studium. Kurs- und Arbeitsbuch

Der Verfasser einschlägiger Einführungen und Studienführer hat nun seine romanistischen Grundlagenpublikationen um einen Band erweitert, der sich an Bachelor-Studierende der italienischen Literaturwissenschaft richtet. Der Kürze des Bachelorstudiums trägt Wittschier durch eine verhältnismäßig kurze Darstellung und exemplarische Auswahl Rechnung:

Yonnet de Metz. Mise en prose de Philippe de Vigneulles (1515–1528) d’après le manuscrit h, avec en regard la version remaniée en vers du manuscrit N (Arsenal 3143 – XIVe siècle). Éditée par Jean-Charles Herbin

Yonnet de Metz bildet zusammen mit Garin, Gerbert (oft auch als Gilbert bezeichnet) und Hervis “le ‹Grand Cycle› des Loherains”, der gekennzeichnet ist durch “une belle cohérence thématique […], une continuité généalogique sans faille […] et une conclusion lorraine”. Beginnend mit dem lothringischen Herzog Hervis werden über vier Generationen hinweg (Hervis’ Sohn Garin, sein Enkel Gerbert bzw. Gilbert und sein Urenkel Yonnet) die Feudalkämpfe zwischen den Lothringern und den Bordelaisen dargestellt.

Kurzbesprechungen / Germanisch und Deutsch

Volker Zapf: Stolle und die Alment. Einführung – Edition – Kommentar

Der Untersuchung und Edition liegt ein durch einen Ton definiertes Corpus zugrunde: die sogenannte ‘Alment’, die vom 13. bis zum 16. Jahrhundert in mehreren Handschriften, v. a. der ‘Manessischen’, der ‘Jenaer’ und der ‘Kolmarer Liederhandschrift’ (zu Sonderfällen s. S. 40–42), überliefert ist.

Holger Runow: Rumelant von Sachsen. Edition – Übersetzung – Kommentar

Von Rumelant von Sachsen sind 108 Sangspruchstrophen und drei Minnelieder überliefert. Der Hauptüberlieferungsträger ist die ‘Jenaer Liederhandschrift’ (Jena, ThULB [nicht UB], Ms. El. f. 101), die drei Lieder kennen wir nur aus der ‘Manessischen Liederhandschrift’.

Kurzbesprechungen / Englisch und Amerikanisch

Ewald Standop: Pseudodoxia philologica. Verbreitete Irrtümer und abwegige Einzelfälle in der englischen Philologie

Der Würzburger Anglist, zuvor lange Jahre in Köln tätig, hat sich Zeit seines Lebens auf so vielen Feldern der englischen Philologie bewegt, wie dies heute nur noch sehr wenige Vertreter/-innen des Faches für sich in Anspruch nehmen können.

Randgänge der Mediävistik. Ed. Michael Stolz

Das kleine, bibliophil aufgemachte Bändchen eröffnet eine vom Institut der Germanistik der Universität Bern herausgegebene Reihe, die sich mit vermeintlich entlegenen Phänomenen der mittelalterlichen Kultur beschäftigen möchte.

Jocelyn Catty: Writing Rape. Writing Women in Early Modern England. Unbridled Speech

It was certainly worth bringing out a paperback edition of this important and thought ful study, first published in 1999. The author has added a new preface, briefly discussing a few recent contributions to the ongoing debate on the issues.

Jonathan Bate and Dora Thornton with Becky Allen: Shakespeare’s Britain

Working with Dora Thornton, curator of Renaissance Europe at the British Museum and curator of the Museum’s exhibition Shakespeare staging the world, and Becky Allen, the exhibition’s project curator Jonathan Bate has produced a delightful, splendidly illustrated booklet, introducing the material highlights of that successful exhibition, shown during the second half of the year 2012.

Shakespeare und kein Ende? Beiträge zur Shakespeare-Rezeption in Deutschland und in Frankreich vom 18. bis 20. Jahrhundert. [Ed.] Béatrice Dumiche

Der von der französischen Germanistin herausgegebene (nicht, wie das Titelblatt suggerieren könnte, allein verfasste) Band versammelt aus einem Kolloquium hervorgegangene Einzelstudien zur Shakespeare-Rezeption in Deutschland und in Frankreich, einige davon in französischer, die meisten in deutscher Sprache (mit gelegentlichen Gallizismen wie bei der Benennung Shakespeares als “englischer Dramaturg”, S. 81–95).

James Wilkinson: The Queen’s Coronation. The Inside Story

Europas dienstälteste Monarchin, Königin Elisabeth II., kann auf mehr als 60 Jahre Regentschaft zurückblicken. Nach dem Tode ihres Vaters König George VI. wurde sie am 2. Februar 1952 zur Königin ernannt; ihre Krönung fand 15 Monate später, am 2. Juni 1953, in Westminster Abbey statt. Die Krönungskirche blieb zuvor fünf Monate lang geschlossen, um die Feierlichkeiten minutiös vorbereiten zu können.
DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2013.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2013
Veröffentlicht: 2013-12-10
 

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