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Arnzeimittel in Siedlungsabfällen und in Deponiegewässern

Arzneimittel gehören wie die Pflanzenschutzmittel zu den Stoffen, bei denen der Eintrag in Gewässer zur Störung ökologischer Gleichgewichte führen kann. Für beide gilt, dass ihr Eintrag in Gewässer während der Produktion geringer ist als der, der durch bestimmungsgemäße Anwendung oder Entsorgung von Restmengen erfolgt.

In der Bundesrepublik wurden 1998 durch Apotheken Arzneimittel im Herstellungswert von 27,1 Mrd. Mark verkauft. Dieser Markt umfasst 45000 Arzneimittel mit ca. 3000 verschiedenen Wirkstoffen. In Krankenhäusern wurden im gleichen Zeitraum Arzneimittel im Wert von 4,8 Mrd. eingesetzt. Insgesamt 1,6 Mrd. Packungen gelangen in den Handel. Dies entspricht ca. 20 Packungen pro Kopf und Jahr. Die nicht verbrauchten Mengen gelangen auf unterschiedlichen Wegen zu den Entsorgungsanlagen, wie Deponien und Müllverbrennungsanlagen.

Im Rahmen dieser Untersuchungen sollte untersucht werden, in welchem Umfang Arzneimittel aus Siedlungsabfällen den Deponiekörper und in der Folge Deponiesickerwässer und letztlich Vorfluter und Grundwasser belasten und welche dieser Arzneimittel von ökotoxikologischer Bedeutung sein können.

Humanarzneimittel können auf unterschiedlichen Eintragspfaden in den Wasserkreislauf gelangen:

– über Urin und Fäkalien in unveränderter oder metabolisierter Form (z. B. als Glucuronide) oder durch unsachgemäße Beseitigung über die Toiletten und in der Folge
– über kommunale Abwässer und in der Folge
– über das Abwasser der Kläranlagen,
– über industrielle Abwässer aus Produktions- und Formulierungsprozessen,
– über undichte Kanalisationssysteme,
– über Deponiesickerwässer aus mit Pharmaka kontaminierten Deponien.

Haupteintragspfad für Veterinärarzneimittel ist der flächenhafte über die landwirtschaftliche Weiterverwendung von Gülle, Mist und Klärschlamm.

Seiten 362 - 369

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2001.06.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 6 / 2001
Veröffentlicht: 2001-06-01
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Dokument Arnzeimittel in Siedlungsabfällen und in Deponiegewässern