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„Automobile Ballungsräume“ – und Möglichkeiten zur Reduktion der Folgen für den ÖPNV

In dieser Zeitschrift wurde die Hypothese von der „Individualisierung der Mobilität“ näher untersucht und bezüglich ihrer Konsequenzen für das Planungsinstrumentarium bewertet. Ergebnis: An der Individualisierung der Mobilität und den Kfz-basierten raumstrukturellen Entwicklung der Regionen besteht kein Zweifel. Auf den ersten Blick bedeutet dies weitere Fahrgastverluste für den Öffentlichen Personennahverkehr und ist bezüglich der Konsequenzen genauer zu untersuchen. Als völlig abwegig erwies sich allerdings die von Sozialwissenschaftlern gleichfalls vertretene Hypothese, dass Verkehrssimulationen und -modellierungen angesichts der totalen Individualisierung kaum mehr sinnvoll seien. Denn selbstverständlich gilt heute eher noch mehr, dass für das Verständnis der in Regionen ablaufenden komplexen Entwicklungsprozesse aus Verkehrserreichbarkeit und Raumstruktur ein ausgefeiltes Simulationsinstrumentarium völlig unverzichtbar ist. Die in der Realität ablaufenden, durch die Veränderungen der Erreichbarkeit induzierten Prozesse in den Siedlungsstrukturen bestimmen auf längere Sicht die Verflechtungen in der Region, also auch die Chancen der einzelnen Verkehrssysteme. Effekte von Eingriffen in die Raum-und-Verkehrs-Struktur einer Region können deshalb keineswegs „direkt gemessen“ werden. Stattdessen sind komplexe Wirkungsketten „vor dem Verkehr“, längere Wirkungszeiträume und vielfältige Gewöhnungseffekte in eine umfassende Simulation der Raumentwicklung und ihre Verkehrsfolgen einzubeziehen.

Seiten 47 - 53

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2008.02.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7911
Ausgabe / Jahr: 2 / 2008
Veröffentlicht: 2008-02-01
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Dokument „Automobile Ballungsräume“ – und Möglichkeiten zur Reduktion der Folgen für den ÖPNV