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Bau von Deponieausgleichsschichten und Stützkörpern aus konditionierten Klärschlämmen

Als Folge der im Januar 2001 vom Bundeskabinett beschlossenen Abfallablagerungsverordnung dürfen ab dem 01.06.2005 keine Abfälle mehr auf Deponien zur Ablagerung kommen, deren Glühverlust als Maß für den Gehalt an organischen Bestandteilen über 5 Gew.-% liegt. Damit ist die Deponierung von Hausmüll in der bislang betriebenen Form nicht mehr möglich. Derartige Abfälle müssen zuvor thermisch oder mechanisch-biologisch behandelt werden. Dies führt dazu, dass zahlreiche Deponien, die nach den Vorgaben der TA Abfall aus dem Jahre 1991 bzw. der TA Siedlungsabfall aus dem Jahre 1993 mit hohen technischen Anforderungen errichtet wurden, nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind.

Aufgrund der seinerzeitigen hohen Kosten für die Errichtung oder Erweiterung von Deponien entsprechend den vor 10 Jahren gültigen Deponiestandards kam es zu einer starken Zentralisierung, verbunden mit der Schaffung von großen Deponiestandorten, deren Laufzeit häufig auf 30 Jahre oder länger geplant wurde. Als Folge der Abfallablagerungsverordnung stehen nun oft viele Jahre vor dem geplanten Ende der Betriebszeit zahlreiche Deponien vor der Stilllegung. Bereits heute unterbieten sich zahlreiche Deponiebetreiber bei der Annahme von Massenabfällen wie kontaminiertem Bodenaushub und Bauschutt, um mit diesen Materialien die Profilierung oder Restlochverfüllung der im Jahre 2005 endgültig stillzulegenden Deponien zu beginnen. Im Rahmen der Sanierung und Rekultivierung einer großen Altablagerung im Stadtgebiet von Göttingen mussten vor Beginn der eigentlichen Rekultivierungsphase auch rund 45.000 m³ Industrie- und Klärschlämme beseitigt werden. Hierzu wurde ein Konditionierungsverfahren angewandt, welches aus den ursprünglich breiigen Schlämmen einen Baustoff zur Herstellung von Stützkörpern und Profilierungsschichten bzw. Dichtschichten lieferte. Parallel durchgeführte Versuche mit frisch anfallenden kommunalen Klärschlämmen zeigten, dass auch unter wirtschaftlichen Aspekten eine derartige Schlammkonditionierung eine interessante Alternative zur Nutzung von Deponierestvolumina darstellen kann.

Seiten 491 - 495

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2004.10.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 10 / 2004
Veröffentlicht: 2004-10-01
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