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Bearbeitungsstand der Rüstungsaltlastverdachtsstandorte in den Ländern

Ab Mitte 1990 ließ das BMU eine erste Bestandsaufnahme von Rüstungsaltlastverdachtsstandorten durchführen. Zunächst war diese Erhebung auf die alten Bundesländer begrenzt, ab Anfang 1991 wurden dann auch die jungen Bundesländer einbezogen. Damit wurde zum Einen der Forderung des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) vom Januar 1990 nach einer Vereinheitlichung der Erfassungskonzepte der Länder nachgekommen, zum Anderen zeigte der Bund – da über die Regelung der Kriegsfolgelasten rechtlich und finanziell betroffen – Interesse an einer Prioritätenbildung auf einheitlicher Datenbasis. Die mit Stand vom 30.10.1992 abgeschlossene und vom Umweltbundesamt publizierte Untersuchung wies 4.336 Verdachtsstandorte in acht unterschiedlichen Nutzungskategorien aus, wobei ein Gesamterfassungsgrad von ca. 80 % abgeschätzt wurde.
Insgesamt rechnete man demzufolge bundesweit mit ca. 5.000 – 5.500 Rüstungsaltlastverdachtsstandorten. Zahlenmäßig besonders betroffen waren die Länder Nordrhein-Westfalen (687 Standorte), Niedersachsen (524) und Bayern (453) mit einem Anteil von mehr als einem Drittel. Statistisch gesehen kamen 1,2 Standorte auf je 100 km2 Fläche von Gesamtdeutschland. Bezüglich des Umweltgefährdungspotentials wurde im Zuge einer rein nutzungsspezifisch vorgenommenen Priorisierung für ca. 6 %, also 280 Standorte ein hohes Umweltgefährdungspotential vermutet. Im Zuge der Fortschreibung der Bestandsaufnahme (z. B. Weiterführung der Archivrecherchen, Datenabgleich mit den in einigen Bundesländern vorliegenden eigenen Erfassungen und Ergebnissen anderer Erhebungen, Plausibilitätsprüfungen und Eliminierung von Doppelnennungen) ergaben sich mit Stand vom November 1995 bundesweit noch 3.240 Verdachtsstandorte.

Seiten 16 - 22

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2004.01.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 1 / 2004
Veröffentlicht: 2004-02-01
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