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Besondere Ausschreibungsbestimmungen für Bürgerenergiegesellschaften

§§ 3 Nr. 15 Buchst. b, 32 Abs. 1, 36g, 83a Abs. 1 Satz 2 EEG 2017, § 83a Abs. 2 EEG 2017

1. Der Bieter, der die formellen und materiellen Voraussetzungen für einen Zuschlag bei der wettbewerblichen Ermittlung der Marktprämie für Windenergieanlagen an Land im Ausschreibungsverfahren erfüllt, hat einen Anspruch auf die nachträgliche Erteilung des Zuschlags, wenn sein Gebot deshalb oberhalb der Zuschlagsgrenze liegt, weil den Anforderungen objektiv nicht entsprechende Gebote Dritter berücksichtigt wurden.

2. Die Anforderung des § 3 Nr. 15 Buchst. b EEG an eine im Ausschreibungsverfahren privilegierte Bürgerenergiegesellschaft ist nur erfüllt, wenn mit der Mehrheit der Stimmrechte für kreisansässige Gesellschafter auch eine entsprechende tatsächliche Möglichkeit der Einflussnahme auf die Gesellschaft und der Mitwirkung an Entscheidungen der Gesellschafterversammlung verbunden ist.

3. Die Anforderungen an eine Bürgerenergiegesellschaft sind nicht erfüllt, wenn der Gesellschaftsvertrag keine Mehrheitsentscheidungen vorsieht. Ebenso wenig genügt es den gesetzlichen Anforderungen, wenn der Gesellschaftsvertrag einer Kommanditgesellschaft grundlegende Geschäfte der Entscheidung der Gesellschafter entzieht und sie ausschließlich einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung als Komplementärin zuweist.

(Leitsätze des Gerichts)

BGH, Beschl. v. 11.02.2020 – EnVR 101/18, juris
vorgehend: OLG Düsseldorf, Beschl. v. 05.09.2018 – VI- 3 Kart 80/17 (V) (...)

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2194-5837.2020.04.09
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2194-5837
Ausgabe / Jahr: 4 / 2020
Veröffentlicht: 2020-07-14
Dokument Besondere Ausschreibungsbestimmungen für Bürgerenergiegesellschaften