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Christian Moser: Kannibalische Katharsis. Literarische und filmische Inszenierungen der Anthropophagie von James Cook bis Bret Easton Ellis (Aisthesis Essays, 18).

Im europäischen Diskurs über den Kannibalismus gibt es zwei Grundströmungen: Die dominante ‘primitivistische’ Strömung verortet die Anthropophagen räumlich wie menschheitsgeschichtlich am Rande oder außerhalb der Kultur, die andere erkennt auch im Kannibalismus ein kulturelles System, das lediglich anderen Regeln als denen der eigenen Kultur folgt. Eine zweite Leitunterscheidung entwickelt Christian Moser im Ausgang von Lévi-Strauss’ Begriff der Anthropemie (von griech. emein, erbrechen), der die Eigenheit europäischer Gesellschaften bezeichnen soll, “gefährliche Individuen” nicht “dem sozialen Körper” einzuverleiben, sondern sie “auszustoßen”, während der Kannibalismus die “paradigmatische Figuration” einer “integrativen, hybriden Kultur im Gegensatz zur homogenen Einheitskultur” darstelle.

Seiten 442 - 444

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2006.02.40
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2006
Veröffentlicht: 2006-10-01
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Dokument Christian Moser: Kannibalische Katharsis. Literarische und filmische Inszenierungen der Anthropophagie von James Cook bis Bret Easton Ellis (Aisthesis Essays, 18).