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Clemens Zintzen: Vom Menschenbild der Renaissance. Florentiner Kultur im Quattrocento

Die vorliegende Studie besteht aus drei unabhängig voneinander entstandenen Essays, die jeweils die Entstehung des Menschenbildes der Moderne im Zeitalter der Renaissance nachzeichnen. Die erste Abhandlung hat dem ganzen Buch den Titel gegeben. Sie geht zunächst von der herrschenden Vorstellung aus, daß der mittelalterliche Mensch die Erde als Jammertal ansieht – Zintzen verweist exemplarisch auf eine Schrift Innozenz’ III., die den gerade zu ‘programmatischen’ Titel De miseria hominis trägt, und, auf das Jenseits gerichtet, der salus animae Sorge trägt, – während die Renaissance die Würde des Menschen in den Mittelpunkt rückt. Dieser Umstand läßt sich durch ein reiches Schrifttum des 15. Jahr hunderts belegen, das von der Würde des Menschen (Pico della Mirandola, De dignitate hominis) oder seiner herausgehobenen Stellung (Bartolomeo Facio, De excellentia ac praestantia hominis; Giannozzo Manetti, De dignitate et excellentia hominis) handelt. Des letztgenannten Manetti bisher nicht beachteten Einfluß auf den Neu - platoniker Ficino hebt Zintzen erstmals hervor. Die Kommunikation innerhalb der res publica eruditorum, sowohl im Briefwechsel als auch über Generationen hinweg durch Publikationen, sieht Zintzen als Anstoß für den geistigen Paradigmenwechsel. Ökonomische und soziale Veränderungen werden als dessen Folge interpretiert. Zintzen legt somit eine genuin geistesgeschichtliche Studie vor und impliziert, daß das Bewußtsein das Sein bestimmt.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2011.02.15
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2011
Veröffentlicht: 2011-12-08
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Dokument Clemens Zintzen: Vom Menschenbild der Renaissance. Florentiner Kultur im Quattrocento