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Der Beginn der eigenen Untersuchung

Wird ein Verdachtsfall bekannt, müssen die Unternehmensverantwortlichen in dieser Krisensituation eine schnelle Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen. Haben die Verantwortlichen sich im Interesse des Unternehmens für eine interne Untersuchung entschieden und bereits ein Untersuchungsteam zusammengestellt, sind Entscheidungen über die konkrete Ausgestaltung zu treffen. In dieser Geburtsstunde der eigenen Untersuchung werden die Grundsteine für den Erfolg oder Misserfolg gelegt.
Diese Entscheidungen sind allerdings nie statisch, sondern müssen im Verlauf der Untersuchung stetig überprüft und ggf. angepasst werden. Eine zu Beginn aufgestellte These kann sich nach den ersten Ergebnissen als falsch herausstellen. Jede neue Erkenntnis kann eine Anpassung der Strategie erfordern. So kann die Unternehmensleitung eines großen Bauunternehmens beispielsweise zu Beginn einer Untersuchung von einer Bestechungshandlung eines einzelnen Mitarbeiters bei einem Bauvorhaben ausgehen, entdeckt aber im Verlauf der Untersuchung, dass es sich tatsächlich um ein korruptives Netzwerk mit Beamten der Baubehörde unter Beteiligung zahlreicher Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen handelt. War zunächst nur eine wenig kostenintensive eigene Untersuchung mit geringem Aufwand geplant, kann aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen ein wesentlich größerer Ressourceneinsatz notwendig werden.

Seiten 119 - 141

Dokument Der Beginn der eigenen Untersuchung