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„Der Einsatz für den Datenschutz muss sich auf Fragen der strukturellen Macht und der Diskriminierung konzentrieren.“

Ari Ezra Waldman untersucht, wie sich Recht und Technologie auf marginalisierte Bevölkerungsgruppen auswirken, mit besonderem Fokus auf Datenschutz, Desinformation und die LGBTQ-Gemeinschaft. Im September 2021 erschien sein zweites Buch mit dem Titel „Industry Unbound – The Inside Story of Privacy, Data, and Corporate Power” (Cambridge University Press). Darin beschreibt er, wie die Tech-Industrie ihren Feldzug zur Untergrabung unserer Privatsphäre führt. Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht, dass das Datenschutzrecht immer stärker wird, ist Waldman der Meinung, dass jüngste Änderungen im Datenschutzrecht genau die Art von Änderungen sind, die von den Unternehmen gewünscht werden, und dass selbst diejenigen, die sich als Verfechter des Datenschutzes sehen, oft unwissentlich das Fehlverhalten von Unternehmen fördern.
Im Gespräch mit Niko Härting erklärt Waldman, worum es in „Industry Unbound“ geht und warum es seiner Meinung nach eine Illusion ist zu glauben, dass die DSGVO dazu beitragen kann, die Macht der Unternehmen und Datenschutzverletzungen einzudämmen. Azi Ezra Waldman ist der Meinung, dass Big Tech es geschafft hat, die DSGVO zu vereinnahmen und sie für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Er sieht zwar einen dringenden Bedarf für soziale Basisbewegungen mit starken Forderungen für den Datenschutz, erwartet aber nicht, dass ein solcher Aktivismus von Datenschutzexperten und -juristen ausgehen wird, die er als die „Datenschützerklasse“ bezeichnet.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2196-9817.2022.01.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2196-9817
Ausgabe / Jahr: 1 / 2022
Veröffentlicht: 2021-12-30
Dokument „Der Einsatz für den Datenschutz muss sich auf Fragen der strukturellen Macht und der Diskriminierung konzentrieren.“