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Die Sangspruchdichter und der Antichrist

Im Antichrist hat sich die christlich-abendländische Kultur eine Imaginationsfigur geschaffen, an die sich die Angst vor dem Bösen und die Angst vor dem Weltuntergang gleichermaßen heftete. In der lateinischen und deutschen Literatur des Mittelalters war der Antichrist darum omnipräsent. Der Beitrag konzentriert sich auf Sangsprüche des 13. und beginnenden 14. Jahrhunderts (Walther von der Vogelweide, Reinmar von Zweter, Meister Sigeher, Der Wilde Alexander, ein Anonymus im Ton Frauenlobs) und analysiert deren spezifische kommunikative Leistung. Die verschiedenen Literarisierungen des apokalyptischen Themas deutet er als plurale Strategien der Angstbewältigung.

The Antichrist is a figure of the imagination created by occidental Christian culture, in which the fear of evil as well as the fear of the world’s end indivisibly coalesce. Therefore the Antichrist was omnipresent in Latin and German literature of the Middle Ages. My contribution concentrates on Sangspruch poetry of the thirteenth and the beginning fourteenth century (Walther von der Vogelweide, Reinmar von Zweter, Meister Sigeher, Der Wilde Alexander, and an anonymous poet using a musical pattern of Frauenlob). My essay analyzes the specific communicative achievements of these poems (Sangsprüche). The different literary representations of the topic of the apocalypse are discussed as multiple strategies to master fear.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2012.01.02
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2012
Veröffentlicht: 2012-09-18
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Dokument Die Sangspruchdichter und der Antichrist