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Die Ziffernanalyse als Bestandteil zeitgemäßer Prüfungsansätze

Die Ziffernanalyse wird als Prüfverfahren des digitalen Zeitalters von den Finanzgerichten weiterhin skeptisch betrachtet, was auch im Urteil des FG Rheinland-Pfalz wieder klar zum Ausdruck gekommen ist. Demgegenüber fordert Seer in der Verfahrensrechtskommentierung zeitgemäße Prüfungsansätze, damit die Finanzverwaltung ihren Teil dazu beiträgt, eine gesetzmäßige Besteuerung sicherzustellen. Die Vertreter einzelner Steuerpflichtiger beschränken sich in ihren Veröffentlichungen darauf, die Schattenwirtschaft als logische Konsequenz des komplexen deutschen Steuerrechts zu bagatellisieren bzw. den Unternehmern die Kompetenz zur digitalen Manipulation abzusprechen oder Auswege für Steuerhinterzieher aufzuzeigen, wie z.B. die Mitwirkungsverweigerung im Strafverfahren.

Da die herkömmlichen wertbezogenen Methoden vom Richtsatzvergleich über Kalkulation und Geldverkehrsrechnung bis zur Zeitreihenanalyse den modernen Manipulationsoptionen (allein) tatsächlich kaum mehr gewachsen sind, beinhalten zeitgemäße Verprobungsnetze regelmäßig auch Strukturvergleiche, wie die Ziffernanalyse. Auch letztere stößt dabei an ihre Grenzen, verbessert aber das allgemeine Verständnis für strukturbezogene Ansätze. Diese bieten einerseits eine höhere Aufdeckungswahrscheinlichkeit von Manipulationen und andererseits vielfältige Selektionsmöglichkeiten für unterschiedliche Prüffelder in Massendaten, weshalb sie wichtige Bestandteile der Großbetriebsprüfung sowie interner Kontrollsysteme sind bzw. sein sollten.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-789X.2012.09.01
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-789X
Ausgabe / Jahr: 9 / 2012
Veröffentlicht: 2012-08-30
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