Die zukünftige Finanzierung des ÖPNV – Lehren aus der UITP-Konferenz zur Nahverkehrsfinanzierung für Deutschland

Wie vielschichtig und komplex sich dieFinanzierung des öffentlichen Nahverkehrs in der Praxis darstellt, wurde anlässlich der dritten Konferenz der International Association of Public Transport – UITP (zu deutsch Weltverband des öffentlichen Verkehrs) vom 15. bis 19. November 2010 in Hongkong deutlich. Diese pa rallel mit dem 6. UITP Asia-Pacific Congress durchgeführte Veranstaltung lockte rund 450 Delegierte aus mehr als 30 Staaten an, was neben dem interessanten Kongressprogramm sicherlich auch mit dem spannenden Tagungsort zu tunhatte. Hongkong setzt Maßstäbe, auch und gerade im Hinblick auf Organisation und Finanzierung des ÖPNV. Das zeigt sich schon daran, dass in der Millionenmetropole am südschinesischen Meer bereits 1997 mit der Octopus card eine so genannte smart card, d.h. eine aufladebare, kontaktlose und elektronische Bezahlkarte für die U-Bahn eingeführt wurde. Hongkong ist damit seiner Zeit nicht nur weit voraus gewesen, sondern diente auch als Vorbild für vergleichbare Systeme rund um den Globus – wie z.B. die Oyster card in London. In Deutschland steht zwar seit Abschluss des vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen durchgeführten Forschungsprojekts „ÖPV-Kernapplikation“ im Jahre 2005 ein einheitlicher technischer Standard für alle Formen eines elektronischen Tickets zur Verfügung, ob, in welchem Umfang und wann diese aber vor Ort zum Einsatz kommen, bleibt letztlich jedem Verkehrsunternehmen überlassen. Entsprechend unterschiedlich sind die ÖPNV-Bezahlsysteme hierzulande, vom klassischen Papierticket bis hin zum Handyticket.

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