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EEG 2017 in der abfallwirtschaftlichen Praxis – Chancen für Bio- und Grüngutverwertungsanlagen

Zum 1. Januar 2017 trat das erst 2014 letztmalig novellierte „Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG 2017)“ in Kraft. Während bislang die Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien für jede Kilowattstunde einen festgeschriebenen Vergütungssatz erhielten, wird ab 2017, auch für biogene Abfallstoffe, die Höhe der Vergütung (bzw. der Marktprämie) im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt. Unter monetären Gesichtspunkten muss, nach Einschätzung des Witzenhausen-Instituts, die Teilnahmepflicht am Ausschreibungsverfahren zur Ermittlung der Vergütungshöhe für Abfallanlagen keine wesentliche Verschlechterung darstellen. Sehr nachteilig, insbesondere im kommunalen Umfeld, ist die Planungsunsicherheit, da die Vergütung für den erzeugten Strom erst zu einem relativ späten Zeitpunkt im Planungsverfahren endgültig feststeht. Bis zu diesem Zeitpunkt sind Vorleistungen in einer Größenordnung von mehreren hunderttausend Euro zu leisten. Des Weiteren wird sowohl im Planungsverfahren als auch in der Bau- und Inbetriebnahmephase der Anlage ein großer Zeitdruck erzeugt, da zum einen der Ausschreibungstermin beachtet und im Anschluss daran die Anlage innerhalb eines Zeitraums von 18 bis maximal 24 Monaten in Betrieb genommen werden muss. Positiv ist festzuhalten, dass für bestehende Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Abfallbiomasse (außer Altholz) nun eine Option zur Fortführung der EEG-Vergütung für den eingespeisten Strom besteht. Eine Perspektive zur Erweiterung bestehender Anlagen bzw. ihrer Stromeinspeisung bietet das EEG 2017 leider nicht.

On 1 January 2017, the amended „Renewable Energy Sources Act (EEG 2017)”, which was last amended in 2014, came into force. While so far the producers of electricity from renewable energies received a fixed rate of compensation for each kilowatt hour, the amount of the remuneration (or the market premium) will be determined from 2017, by means of a tendering procedure. This applies also for power from organic waste. According to the authors, the obligation to participate in the tender procedure for the determination of the remuneration level, will not have significant negative effects from a monetary point of view. But the planning uncertainty is very disadvantageous, especially in the municipal environment, since the remuneration for the generated electricity is definitively determined only at a relatively late stage in the planning process. Up to this point, planning and liscensing expenses of several hundred thousand euros have to be met. Furthermore, a considerable time pressure is generated both in the planning process and in the construction and commissioning phase of the plant since, on the one hand, the call-up date has to be taken into account and the installation must then be put into operation within a period of 18 to a maximum 24 months. An option for existing plants (except those based on waste wood) for an extension of the EEG compensation is now provided by the EEG 2017. Unfortunately the amended act does not provide a prospect for the expansion of existing plants or their electricity feed-in in particular.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2017.07.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 7 / 2017
Veröffentlicht: 2017-07-10
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