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Ein Bus namens Tram

„Stellen wir uns vor, wir betreten nun den Bahnkörper“, diesen Satz sollte man bei der Querung der Bustrasse im nordfranzösischen Douai im Hinterkopf haben. Denn zu sehen ist nur eine normale Straßenfahrbahn, die sich durch eine leichte Erhöhung gegenüber der normalen Straßenfahrbahn für Autos abhebt. Auch bei den Fahrzeugen handelt es sich eindeutig um einen Bus, auch wenn die Aufschrift „Tram“ auf der Fahrbahn (Bild 1) oder die Verkehrszeichen das Straßenbahnsymbol (Fahrzeug mit Stromabnehmer) führen.
Das System weist wie auch die TVR-/GLT-Systeme in Caen und Nancy [1] einen besonderen rechtlichen Status auf, der dem einer Straßenbahn entspricht. Danach ist ein Befahren der Trassen durch nicht zwangsgeführte Busse nur mit Einschränkungen möglich. Lediglich für Ein- und Ausrückfahrten ist die Befahrung durch klassische Busse zugelassen – mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit, eingeklappten Rückspiegeln und natürlich ohne Fahrgäste [2]. (Zu hinterfragen ist, ob umgekehrt die „Tram“ beispielsweise bei einer Blockierung der Trasse, etwa nach einem Autounfall, den „Gleiskörper“ verlassen und das Hindernis umfahren darf?).
Wie in anderen französischen Regionen auch, waren die Politiker im Kommunalverband Communauté d‘agglomération du Douaisis (CAD) auf der Suche nach einem neuen, attraktiven Verkehrssystem, um Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen.

Seiten 255 - 257

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2011.07.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7911
Ausgabe / Jahr: 7 / 2011
Veröffentlicht: 2011-07-04
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