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Einsatz von Supporting Audit Software als Prüfungstool für erweiterte Ziffernanalysen – Teil II

Regierungsdirektor Dr. Karl Jakob Schmitz, Lehrgangsleiter an der Bundesfinanzakademie, hat 1992 visionär die Zukunft der modernen Prüfungstechnik beschrieben:

– Mit Hilfe von PCs werde es möglich sein, mathematischstatistische Verfahren mit Breitenwirkung anzuwenden, da nicht mehr jeder Anwender bis in die letzten Tiefen der EDV und der mathematischen Formeln eindringen müsse, um diese Prüfverfahren sachkundig einzusetzen.

– Die in der Außenprüfung zu nutzenden Programme sollten das ganze Spektrum der Revisionstechniken unterstützen – von den klassischen Methoden bis hin zu den Neuentwicklungen.

– Die von Wilhelm Baselt in den 70er Jahren an der Bundesfinanzakademie entwickelten grafischen Verfahren würden mittels Computergrafiken, bei welchen nicht mehr mit Millimeterpapier und Logarithmenlineal hantiert werden müsse, wesentlich weitere Verbreitung finden, als bisher.

– Die in den 80er Jahren entwickelten mathematisch-statistischen Schätz- und Testverfahren würden größere Beachtung bei den Prüfern finden, wenn diese nicht mehr selbst die mathematischen Formeln in programmierbare Taschenrechner eingeben müssten, sondern bei Bedarf das entsprechende Programm über die Benutzeroberfläche aufrufen könnten.

Die Finanzverwaltungen in Deutschland und Österreich haben etwa eineinhalb Jahrzehnte nach Schmidts Beitrag ihren Betriebsprüfern Prüfsoftware (PSW) zur Verfügung gestellt, die mittlerweile auch umfassend eingesetzt wird. Die Ziffernanalyse nimmt im Rahmen der Nutzung der neuen Technologien eine immer wichtige Stellung ein, um Massendatenbestände auf Konsistenz zu prüfen oder um als Grundlage forensischer Analysen Ungereimtheiten oder Manipulationen aufzudecken.

Sowohl IDEA als auch ACL besitzen viele Funktionen, die die Prüfer in ihrer Kontrolltätigkeit unterstützen. Der sich laufend erweiternde Horizont der Ziffernanalyse kann aber mangels umfassender Subroutinen nicht vollständig durch PSW abgedeckt werden. Die österreichische Finanzverwaltung setzt dazu ein von Spezialisten aus dem Bereich der Prüfungstechnik selbst programmiertes Excel-Makro ein. Die nachfolgende Darstellung zeigt einerseits neue Ansätze in der Ziffernanalyse, andererseits lotet sie die Kontrollbereiche aus, die sich durch die Nutzung von unterstützenden Prüfprogrammen (Supporting Audit-Software – SAS) für die Betriebsprüfung (BP) ergeben.

Seiten 305 - 317

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-789X.2006.10.01
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-789X
Ausgabe / Jahr: 10 / 2006
Veröffentlicht: 2006-10-01
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