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Empfehlungen zur Herstellung nicht schrumpfanfälliger mineralischer Dichtungen mit zusätzlicher tonmineralischer Wasserspeicherschicht (nstmin) für Deponieoberflächenabdichtungssysteme

Mineralische Abdichtungsschichten in Basis- und Oberflächenabdichtungen sollen die Infiltration von kontaminierten Deponiewässern in den Untergrund bzw. von Niederschlag in den Deponiekörper verhindern. Als entscheidender Schwachpunkt dieses Dichtungstyps gilt seine Anfälligkeit für austrocknungsbedingte Schrumpfrissbildung. Infolge von Evapotranspirationsprozessen sowie temperaturinduzierten Wasserbewegungen kann es zu einem Anstieg der Wassermeniskenkräfte innerhalb der mineralischen Abdichtungsschicht kommen, welche eine Umorientierung von Bodenpartikeln und die Bildung von Schrumpfungsrissen hervorrufen. Diese Vorgänge führen zu einem Anstieg der Wasserdurchlässigkeitswerte und zum Versagen des mineralischen Dichtungselementes und sind mehrfach durch Lysimeterversuche und Aufgrabungen dokumentiert (u. a. MELCHIOR, 1993 u. 1999). Tatsächlich ist die Schrumpfrissanfälligkeit jedoch dadurch in entscheidendem Maße begründet, dass eine Verdichtung mineralischer Abdichtungen auf dem nassen Ast der Proctorkurve vorgenommen wird, wie es auch im Anhang E der TA Abfall (1991) gefordert wird, der auch für die TA Siedlungsabfall (1993) und die AbfAblV (2002) und die Deponieverordnung (2002) gilt. Diese Regelung führt dazu, dass die bindigen Erdstoffe, die zur Herstellung mineralischer Abdichtungsschichten eingesetzt werden, in einen verstärkt schrumpfanfälligen Zustand überführt werden.

Seiten 67 - 70

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2004.02.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 2 / 2004
Veröffentlicht: 2004-02-01
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Dokument Empfehlungen zur Herstellung nicht schrumpfanfälliger mineralischer Dichtungen mit zusätzlicher tonmineralischer Wasserspeicherschicht (nstmin) für Deponieoberflächenabdichtungssysteme