Energieeffizienzsteigerung in der Bioabfallverwertung

Zwischenbericht zum Forschungs- und Entwicklungs­vorhaben „Energieeffiziente Bioabfallverwertung“ EnBV

Wie in den meisten Bereichen der modernen Industrie steht auch auf dem Gebiet der Abfallbehandlung die Betrachtung der Energiebilanzen im Vordergrund. Die daraus entwickelte Idee der Nutzbarmachung leicht verfügbarer Organik aus Bioabfall mündete in einem durch das BMWi geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FKZ 0327846). Ziel des Vorhabens ist es, durch die Überführung der leicht verfügbaren Organik in eine Flüssigphase den spezifischen Energiebedarf bei der Kompostierung von Bioabfällen zu reduzieren und mit der gewonnenen Biosuspension in einem anzupassenden Vergärungsprozess Biogas zu erzeugen. Die Untersuchungen erfolgen über mehrere Jahre in großtechnischen Versuchen während dem laufenden Betrieb einer Kompostierungsanlage, die über die repräsentative Tafelmieten- und Tunnelkompostierung verfügt. Erste Ergebnisse zeigen an, dass es durch Entfrachtung des Bioabfalls von Organik tatsächlich möglich ist, den anschließenden Kompostierungsprozess zu entlasten, ohne Beeinträchtigung des Regelbetriebes und der Durchsatzleistung. Die energetische Verwertung der Flüssigphase zu Biogas weist durch hohe Gasbildungsraten auf eine besonders gute Verfügbarkeit der extrahierten Organik hin. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird in ebenfalls großtechnischen Versuchen die Anlagentechnik und Prozessführung zur optimalen Verwertung der erzeugten Flüssigphase in einer Nassvergärung, Festbettfermentern und dem Faulturm einer Kläranlage entwickelt.

Seiten 118 - 124