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Entwicklung illegaler Ablagerungen bei Einführung eines Identsystems
Eine Fallstudie Landkreis Kitzingen

Illegale Müllentsorgung im öffentlichen Raum ist eine Problematik, mit der sich vermutlich jede Gebietskörperschaft bereits auseinandersetzen musste und das unabhängig vom System der Abfallgebührenerhebung. Ob sich die Umstellung von einer Regelabfuhr für Rest- und Bioabfall auf ein leerungsbezogenes Gebührensystem (Identsystem) negativ auf die illegale Müllentsorgung auswirkt, sollte eine in dieser Form bislang einmalige Studie im bayerischen Landkreis Kitzingen (Unterfranken) ermitteln. Das Projekt wurde vom Landkreis Kitzingen beauftragt und aufgrund seiner übergeordneten Bedeutung vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz finanziell gefördert. Anlass für die Durchführung der Studie waren im Vorfeld der Systemumstellung geäußerte Befürchtungen, dass es zu einer Zunahme der illegalen Ablagerungen kommen könnte. Zur Klärung dieser Frage wurde an potenziellen Anfallstellen die Situation vor und nach der Einführung des Identsystems untersucht. Es zeigte sich, dass illegale Müllentsorgung bereits vor Einführung des Identsystems in nicht unerheblichem Maße stattgefunden hat, besonders in öffentlichen Papierkörben und an Depotcontainerstandorten. Nach der Systemumstellung konnte keine signifikante Erhöhung der illegalen Ablagerungen festgestellt werden. Die Befürchtung einer mit der Einführung des Identsystems einhergehenden Zunahme von illegalen Ablagerungen wurde durch die Studie somit nicht bestätigt.

Illegal waste deposits in public spaces are a problem that any municipality might have faced already, independently of their respective fee system. A so far unique study in the Bavarian district Kitzingen (Lower Franconia) was supposed to determine if the switch of a regular collection of residual waste and biowaste to a fee system based on collection intervals (“Ident system”) has a negative impact on illegal waste deposits in public spaces. The project was commissioned by the Kitzingen district administration and – due to its high-level significance – financially supported by the Bavarian State Ministry of Environment and Consumer Protection. Decisive for the study’s implementation were concerns expressed prior to the collection system change that it could lead to an increase in illegal deposits. For clarification, the state of potential places for illegal waste deposits was monitored before and after the Ident system introduction. The study showed that a considerable amount of illegal waste deposits existed already before introducing the Ident system. Especially public waste baskets and container stations are affected. However, after system switch no significant increase of illegal deposits could be determined. The concern that illegal deposits increase after introducing the Ident system could thus not be confirmed by the study conducted in the Kitzingen district.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2014.09.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2014
Veröffentlicht: 2014-09-08
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Dokument Entwicklung illegaler Ablagerungen bei Einführung eines Identsystems