Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung

Die Redaktion der Enzyklopädie des Märchens hat ihr Tempo noch einmal steigern können: Während zuletzt alle drei Jahre ein Band fertig wurde, folgt der elfte dem zehnten (vgl. hier 241 [2004],388–393) im Zweijahresabstand. Das Ende ist also absehbar; dann wird hoffentlich ein Registerband folgen, der auch das in Band 4 (von 1984) enthaltene Verzeichnis der Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh) um eine Konkordanz zum neuen Typenkatalog des EM-Redakteurs Hans-Jörg Uther (ATU) ergänzt (in Bd 11 wird ATU gelegentlich als “im Druck” angeführt; ab Bd 12, dessen erste Lieferung bereits vorliegt, werden Erzähltypen durchgehend nach AaTh/ATU angegeben).

Der elfte Band enthält natürlich wieder Artikel zu Erzähltypen (z.B. Rotkäppchen, Sp. 854–868) und zur Erzähltradition einzelner Länder (z.B. Rußland, Sp. 929–954); da die EM ihren Gegenstandsbereich unter interdisziplinärer Perspektive betrachtet und in unterschiedlichste Bereiche ausgreift, finden sich daneben fundierte Überblicksartikel wie Rechtsvorstellungen (Sp. 418–435), Ritter (Sp. 707–723), Rundfunk (Sp. 906–918) oder Schamanismus (Sp. 1200–1230), die die Enzyklopädie zu einer Fundgrube für alle kulturwissenschaftlichen Disziplinen machen.

Seiten 150 - 155