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Ergonomische und ästhetische Gesichtspunkte der Gestaltung im öffentlichen Raum des Nahverkehrs am Beispiel Münchens – Teil 2 –

Die Möglichkeiten des Verirrens nehmen, so möchte man meinen, laufend ab, weil uns neue GPS-bestückte Medien sicher ans Ziel führen. Mittlerweile gibt es GPS- Systeme für Fußgänger, die für Wanderungen im Gelände durchaus geeignet sind. Aber für den Gebrauch im Tunnel- und Röhrensystem unterirdischer Bahnhöfe des öffentlichen Nahverkehrs sind sie (noch) nicht ausgelegt. In diesem Bereich ist die Orientierungsfähigkeit des Menschen gefordert; hier kann er sich auf keine elektronische Ansage aus einem Minicomputer verlassen, was er sonst so gerne tut. Hier ist er auf das Leitsystem des Verkehrsanbieters angewiesen. Dieses muss derart gestaltet sein, dass die Menschen, für die es entworfen wurde, es zunächst lesen, dann auch verstehen und benutzen können. Jeder kennt das Gefühl, das sich einstellt, wenn man sich verirrt hat. Kevin Lynch sagt hierzu: „Allein schon das Wort „verirrt“ („lost“ = verloren) bedeutet in unserer Sprache mehr als nur geografische Unsicherheit; in ihm schwingen Obertöne, die absolutes Entsetzen ausdrücken.“ Die Folgen, die durch das Verirren entstehen, sind also nicht unerheblich, wie das Zitat und eigene Erfahrung zeigen. Die Verringerung der Effizienz, verursacht durch den Verlust an Zeit, ist ein zweiter, wirtschaftlicher Faktor. Da im vorliegenden Artikel Gebäude des öffentlichen Nahverkehrs untersucht wurden, die von vielen Menschen frequentiert werden, multiplizieren sich diese negativen Effekte. Es wäre daher nutzbringend, Stress zu reduzieren und die Effizienz zu steigern.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2012.07.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7911
Ausgabe / Jahr: 7 / 2012
Veröffentlicht: 2012-06-29
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Dokument Ergonomische und ästhetische Gesichtspunkte der Gestaltung im öffentlichen Raum des Nahverkehrs am Beispiel Münchens – Teil 2 –