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Gudrun Rath: Zwischenzonen. Theorien und Fiktionen des Übersetzens. Wien / Berlin: Turia + Kant, 2013, 219 S.

1998 wird der ‘Translation Turn’ von Susan Bassnett und André Lefevere ausgerufen und die Übersetzung damit zu einem schillernden kulturwissenschaftlichen Begriff. Unter Übersetzung aus dieser Perspektive versteht man nicht mehr nur den Übertragungsprozess von einer Sprache in eine andere, sondern ebenso kulturelle Beziehungen, in denen im übertragenen Sinne ein Verhältnis von Original und Kopie zu bestehen scheint. Das für theoretische Überlegungen anregende Potential dieser Metapher hat sich in zahlreichen Publikationen niedergeschlagen, die die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs und seine wissensgeschichtliche Entwicklung jedoch nicht selten stark aus den Augen verlieren. Ob im ursprünglichen oder im metaphorischen Sinn, die Übersetzung steht nie allein, sondern kennzeichnet eine Relation. Sie ist stets vom Verhältnis zu ihrem ‘Original’ gekennzeichnet und mit ihm in einer Beziehung gefangen, die sie lange zwischen die Pole von Treue und Verrat stellte. In diesem Verständnis kam der Übersetzung keine eigenständige, sondern allenfalls eine abgeleitete, untergeordnete Bedeutung zu.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2015.02.19
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2015
Veröffentlicht: 2015-12-07
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Dokument Gudrun Rath: Zwischenzonen. Theorien und Fiktionen des Übersetzens. Wien / Berlin: Turia + Kant, 2013, 219 S.