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Hamburger Bioabfall doppelt nutzen: Erst Energie dann Kompost

Die europäische Abfallrahmenrichtlinie von 2008 fordert die getrennte Erfassung von Bioabfällen. Die geplante Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes konkretisiert diese Vorgabe und legt eine flächendeckende Einführung der Getrenntsammlung von Bioabfällen spätestens für 2015 fest. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat darauf bereits sehr frühzeitig reagiert und nach Einführung der Biotonne vor fast 10 Jahren die Getrenntsammlung von Bioabfällen durch die Hamburger Wertstoffverordnung zum 01.01.2011 zur Pflicht für alle Haushalte in Hamburg gemacht. Inzwischen nutzen schon viele Haushalte die „Grüne Tonne“, so dass die getrennt erfasste Menge sichtlich angestiegen ist. Im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes reicht es natürlich nicht, lediglich die Mengen zu steigern. Vielmehr ist eine sinnvolle Strategie für die Behandlung der Bioabfälle erforderlich. Im Rahmen eines langfristig angelegten Konzeptes zum Klima- und Ressourcenschutz hatte die SRH bereits in 2008 ein Kompostwerk (Kompostwerk Bützberg) gekauft und dieses aktuell durch eine Vorschaltanlage erweitert. In der zugebauten Trockenfermentationsanlage wird der Bioabfall vergoren und das erzeugte aufgereinigte Gas in das öffentliche Gasnetz eingespeist. Der verbleibende Gärrest wird anschließend kompostiert und kann dann als Bodenverbesserer eingesetzt werden. Die gesamte Anlage nutzt den Bioabfall somit doppelt: Erst energetisch, dann stofflich. Die Anlage hat eine jährliche Kapazität von 70.000 Mg Bio- und Grünabfällen.

Separate collection of biowaste is determined in the European Waste Framework Directive from 2008. The amendment of the German recycling act specifies this requirement by demanding the nationwide separate collection of biowaste by 2015. The Stadtreinigung Hamburg (SRH) has already responded to the requirements in advance: The recycling ordinance from Hamburg made all households to collect biowaste separately since January 1, 2011. Meanwhile, many households already use the green bin, so that the amount of separately collected biowaste has increased visibly. For the purposes of climate and resource protection, it is obviously not enough to simply increase the quantities. Rather, a sensible strategy for the treatment of organic waste is required. In 2008 SRH has already bought a composting plant (composting plant Bützberg). The existing composting has now been extended by an upstream facility. The new built dry fermentation plant ferments biowaste. The gas is purified and supplied into the gas grid. Subsequently, the digestate is composted. The compost is used as a soil conditioner. The entire facility uses biowaste twice: First energetic, then substantial. The plant has an capacity of 70,000 tons per year.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2012.03.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 3 / 2012
Veröffentlicht: 2012-03-14
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