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Im Wirkungskreis C. G. Jungs und der Romantik: Oskar Loerkes Weltenbaum

Obwohl Oskar Loerkes Gedichte nach wie vor in jeder Lyrikanthologie vorzufinden sind, ist es still um diesen großen Dichter geworden. Loerke wurde von den Nationalsozialisten in seiner Position als Sekretär der Sektion für Dichtkunst an der Preußischen Akademie der Künste, die mit dem neuen Vorsitzenden Hanns Johst “gleichgeschaltet” wurde, abgesetzt und mundtot gemacht. Von daher wird noch seinen späten Gedichten der antifaschistischen Opposition und seiner Biographie der inneren Emigration von Vertretern des New Historicism Beachtung geschenkt, seine traummagischen Naturgedichte hingegen, die nach wie vor in neu verlegten Lyrikanthologien abgedruckt werden, sind weithin aus dem kritischen Bewußtsein entschwunden. Loerkes Dichtung ist nicht denkbar ohne den Bezugspunkt der Lehren C.G. Jungs und der Schriften der Romantiker. Das Thema der Dissoziation der unbewußten Seelenwelt vom bewußten Verstandesbereich beschäftigt Loerke ein Leben lang in seinen privaten Reflexionen und fließt immer wieder in seine Lyrik der visionären Selbst-Begegnung und Selbst-Erkennung ein. Ausgehend von dem Gedicht ‘Der Weltenbaum’, das einen Blick hinein in die Tiefenstruktur des menschlichen Unbewußten wirft, wird hier diesem Thema in Loerkes lyrischem Werk und seiner Romantik-Rezeption nachgegangen.

Seiten 32 - 52

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2004.01.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2004
Veröffentlicht: 2004-04-01
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