• Schreiben Sie uns!
  • Seite empfehlen
  • Druckansicht

In-situ-Strippung von LHKW in Lockergesteins-Aquiferen: Entwicklung des Turbo-Stripeinsatzes und seine Anwendung in einem Grundwasserzirkulationsbrunnen im Rahmen eines Pilotversuches

Mitte der 90er Jahren wurde der Turbo-Stripeinsatz als innovative Möglichkeit der in-situ-Strippung von LHKW-kontaminiertem Grundwasser in Grundwasserzirkulationsbrunnen entwickelt und nachfolgend vielfach erfolgreich eingesetzt.
Das System wurde seither kontinuierlich weiterentwickelt und im Jahr 2004 im Rahmen eines 6-monatigen Pilotversuchs bei einer LHKW-Sanierungsmaßnahme zur Beseitigung eines großräumigen und hochgradigen LHKW-Schadens im näheren Abstrom der Eintragsstelle eingesetzt. Dabei konnte mit dem Grundwasserzirkulationsbrunnen ein hydraulischer Durchsatz von
3,5 – 4 m³/h und eine laterale Reichweite von ca. 25 m im Radius erreicht werden. Der installierte Stripeinsatz bewirkte nach der Anpassung der Sanierungsanlage an die erschwerten geologischen Bedingungen des Standortes, bei Zulaufkonzentrationen von bis zu 50 mg/l (bzw. 200 mg/l, vgl. unten), eine Abreinigung auf 300 – 400 µg/l LHKW. Dies entspricht einer Reinigungsleistung von > 99 %. Die im Verlauf von Grundwasserstrippungen auftretenden Verockerungen konnten durch
eine aktuell installierte Kreisgasführung erheblich reduziert werden. Als experimentelle Neuerung ist außerdem die Zudosierung von Methan in den Anlagenablauf anzusehen, das im unteren Bereich der Konvektionswalze eine Verschiebung des Redoxmilieus in den reduzierenden Bereich bewirken soll, um im weiteren Verlauf der Sanierung das Wirken von anaeroben Bakterien nicht zu behindern.
Der Pilotversuch wurde nach seiner Beendigung als erfolgreich bewertet. Die gewonnen Daten bildeten in der Folge die Basis für eine weitere Sanierungsplanung im Umfeld der Pilotanlage. Seit Januar 2006 befinden sich insgesamt 4 Grundwasserzirkulationsbrunnen mit Turbo-Stripeinsätzen im regulären Sanierungsbetrieb, von denen einer im Zentrum der Schadstofffahne platziert werden konnte (Anfangskonzentration > 200 mg/l LHKW im Anstromfilter).

Seiten 162 - 170

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1864-8371.2006.03.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1864-8371
Ausgabe / Jahr: 3 / 2006
Veröffentlicht: 2006-06-01
Dieses Dokument ist hier bestellbar:
Dokument In-situ-Strippung von LHKW in Lockergesteins-Aquiferen: Entwicklung des Turbo-Stripeinsatzes und seine Anwendung in einem Grundwasserzirkulationsbrunnen im Rahmen eines Pilotversuches