Laboruntersuchungen zum biologischen Abbau kompostierbarer Abfallbeutel

Zur hygienischen Erfassung von Bioabfällen in Haushalten empfiehlt sich die Auskleidung des Vorsortiergefäßes mit Abfallbeuteln aus biologisch abbaubaren (kompostierbaren) Kunststoffen. Diese können nach der Befüllung samt Inhalt in der Biotonne entsorgt werden, da sie im folgenden Kompostierungsprozess zusammen mit dem Bioabfall biologisch abgebaut werden. Bei herkömmlichen Plastikbeuteln ist das nicht der Fall, was zu einer optischen Verunreinigung des Rottegutes durch Plastikreste führt, das deshalb schwerer vermarktet werden kann.

Aus Gründen der Produktqualität und Verwertungseignung der Komposte gilt es sicher zu stellen, dass ein biologischer Abbau der verwendeten kompostierbaren Abfallbeutel erfolgt und nicht nur eine chemische und physikalische Zersetzung in nicht mehr sichtbare, aber nicht biologisch abbaubare Kleinteile. Im Praxisbetrieb kann in Kompostieranlagen lediglich die Desintegration eines Abfallbeutels festgestellt werden, aber nicht ob dies biologisch oder rein chemisch-physikalisch geschah. In dieser Arbeit wurde deshalb die biologische Abbaubarkeit von vier ausgewählten, im Handel erhältlichen kompostierbaren Abfallbeuteltypen untersucht.

Für alle betrachteten Typen konnte ein biologischer Abbau nachwiesen werden. Innerhalb des Untersuchungszeitraumes von 42 Tagen verlief dieser jedoch für die einzelnen Typen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, so dass bei Versuchsende verschiedene Abbaugrade (25 bis 76 %) erreicht wurden. Das ist auf die unterschiedliche Materialzusammensetzung der Abfallbeutel zurückzuführen. Die hier untersuchten sowie die meisten anderen kompostierbaren Abfallbeuteltypen enthalten neben (oft mehreren) Polymeren auch andere Stoffe, die zugefügt werden, um u. a. die Verarbeitung und mechanische Stabilität der Folien zu verbessern. Diese "Zusätze" können die biologische Abbaubarkeit der Abfallbeutel beeinflussen.

Um praxistauglich zu sein, müssen kompostierbare Abfallbeutel einerseits gut abbaubar sein und andererseits ihren Einsatz im Vorsortiergefäß (typischerweise weniger als7 Tage) ohne Verlust der mechanischen Stabilität überdauern. Bei den hier nach dieser Zeit ermittelten Abbaugraden von 2 bis 11 % kann das als gegeben angenommen werden. Im Respirometer wurden alle Abfallbeuteltypen langsamer abgebaut als in unseren früheren Versuchen in Kompostmieten unter Praxisbedingungen. Es ergab sich auch eine andere Einstufung der Abfallbeuteltypen bezüglich ihrer Abbaubarkeit. Die Ergebnisse aus Respirometerversuchen lassen sich also nicht direkt auf Kompostmieten übertragen und umgekehrt.

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