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Marlos de Barros Pessoa: Formação de uma Variedade Urbana e Semi-oralidade

Vor etwa hundert Jahren haben die lateinamerikanischen Nationen begonnen, sich auf ihre eigene sprachliche Identität zu besinnen. Seit etwa vier Dekaden bedienen sie sich dazu auch linguistischer Methoden. Im Jahre 1964 rief Juan Lope Blanch ein umfassendes Projekt zur wissenschaftlichen Beschreibung der Norm in den spanischsprachigen Metropolen der Neuen Welt ins Leben, und wenig später entstand in Analogie dazu für Brasilien das Projekt NURC zur Erforschung der Norma Urbana Culta in den fünf historischen Zentren des Landes mit mehr als einer Million Einwohnern: Recife, Salvador, Rio de Janeiro, São Paulo und Porto Alegre. Ziel der Untersuchungen war zunächst die detailgenaue Feststellung einer mehrpoligen Orientierungsnorm für den Sprachunterricht im Lande, dann auch die Erarbeitung einer «Gramática do Português Falado». Die historische Dimension aber fehlte bei der ganzen Unternehmung. Zu ihrer Erforschung möchte Marlos de Barros Pessoa mit seiner Tübinger Dissertation einen Beitrag leisten, den er keineswegs als gering, vielmehr als Pionierleistung einschätzt. Als Beispiel wählt er die Varietät seiner Heimatstadt Recife, weil er ihre gegenwärtigen Merkmale aus eigener Intuition gut zu beurteilen vermag, aber auch, weil sie unter den Metropolen Brasiliens eine Mittelstellung zwischen deutlich europäischer (wie Rio de Janeiro) und markant afrikanischer Prägung (wie Salvador) einnimmt. Die Rekonstruktion des Bildungsprozesses dieser Varietät in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts setzt die Arbeit sich zum Ziel.

Seiten 215 - 219

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2007.01.47
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 1 / 2007
Veröffentlicht: 2007-04-01
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Dokument Marlos de Barros Pessoa: Formação de uma Variedade Urbana e Semi-oralidade