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Müllverbrennungsanlage Brünn: Planung und Umbau auf einen modernen Anlagenstandard

Die Müllverbrennungsanlage im tschechischen Brünn soll in wesentlichen Teilen an den heutigen Stand der Technik (BAT) angepasst werden. Der Standort hat bereits eine mehr als hundertjährige Tradition auf dem Gebiet der thermischen Abfallbehandlung. Allerdings entspricht der Anlagenzustand nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Daher sollen zwei Kessellinien (nominaler Mülldurchsatz von je 14 t/h), einschließlich der peripheren Anlagen zur Müllvorbehandlung und -beschickung, Rauchgasreinigung sowie der Energienutzung, vollständig neu errichtet werden. Die besondere Herausforderung des Projektes liegt in den Rahmenbedingungen, die eine weitere Nutzung vorhandener Gebäude und Installationen sowie einen möglichst uneingeschränkten Anlagen betrieb während der Umbauarbeiten erfordern. Das ATZ Entwicklungszentrum begleitete den Prozess der Ausschreibung und Vergabe, beginnend mit der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen über die Beratung und Bewertung im Rahmen der Bieterverhandlungen bis hin zur Angebotsauswahl. Fachliche Schwerpunkte lagen auf Feuerung und Kessel, mit dem Fokus Korrosionsschutz, sowie der Rauchgasreinigung. Das ATZ Entwicklungszentrum hat folgende Vorschläge für die technische Gestaltung dieser Komponenten in Anlehnung an das BREF Abfallverbrennung erarbeitet und in den Vergabeprozess eingebracht:

Für einen optimalen Korrosionsschutz in Kessel und Feuerraum sollten die Seitenwände der Brennkammer und die Zünddecke mit hintergossenen SiC-Platten ausgekleidet werden. In der Ausbrandzone muss Al2O3-Stampfmasse zum Einsatz kommen. Oberhalb der Brennkammer, im Temperaturbereich bis ca. 850°C, erscheint die Auskleidung mit hinter lüfteten SiC-Platten als die beste Lösung. Im Rest des ersten Zuges, an der Kesseldecke bis hin zur Hälfte des zweiten Zuges sollten die Membranwände ebenso wie die exponiert dem Rauchgas ausgesetzten Rohre des ersten Überhitzerbündels mit einer Auftragsschweißung aus Inconel 625 geschützt werden. Aus der technischen und wirtschaftlichen Gegenüberstellung unterschiedlicher Rauchgasreinigungskonzepte werden konditionierte trockene und quasitrockene Sorptionsverfahren auf der Basis von Kalkkomponenten favorisiert. Eine Nasswäsche wird für diesen Anwendungsfall als nicht zeitgemäß erachtet. Zur Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte ist die nichtkatalytische Entstickung ausreichend.

The waste incineration plant in Brno, Czech Republic will be reconstructed in main parts according to the reference documents of best available technology (BAT). The site has a tradition of more than one hundred years in the field of thermal waste treatment. But the status of the incineration plant does not comply with current requirements. Therefore, it is planned to re-install two complete boiler lines (each with a nominal waste capacity of 14 t/h), including peripheral devices for pre-treatment and waste feed, flue gas cleaning and energy utilization. The challenge lies in the terms of the project. Existing buildings and installations will be in use during the project and continuous operation of the plant is required as far as possible. The ATZ Entwicklungszentrum has been involved in developing the call for tenders, the negotiation process with tenderers and the selection of tenders. Technical focus of the support laid on furnace and boiler with special emphasis in corrosion protection as well as on flue gas cleaning. ATZ has developed the following proposals for the technological design and configuration of these process components in accordance with the BAT document on waste incineration:

For optimized corrosion protection in the boiler and combustion chamber, the side walls of the combustion chamber and the ignition ceiling should be lined with back-casting SiC-panels. In the burnout-zone, an Al2O3 ramming material must be applied. Above the combustion chamber, in the temperature zone up to approximately 850°C, air ventilated SiC-panels are the best solution. The rest of the first draught, the boiler ceiling and the first half of the second draught should be weld-cladded with Inconel 625. Same treatment should be applied to membrane walls and those pipes of the first superheater bundle, which are particularly exposed to flue gas. A technological and economical comparison of different options for flue gas treatment showed that dry and semi-dry sorption processes based on lime components are preferable. A wet cleaning process is considered to be out-dated for this application. The non-catalytic reduction of nitrogen oxides is sufficient to keep the required emission limits.

Seiten 548 - 555

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2008.11.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 11 / 2008
Veröffentlicht: 2008-11-20
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Dokument Müllverbrennungsanlage Brünn: Planung und Umbau auf einen modernen Anlagenstandard