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Nach 25 Jahren Stillstand: Am Stadtbahnnetz in Charleroi wird wieder gearbeitet

Einst war die Region „Hainaut“ – wie das Ruhrgebiet – eine blühende Landschaft, geprägt von Zechentürmen und Hochöfen. Auf einem dichten Straßenbahnnetz brachten schnelle Bahnen die Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz. Betreiber der Bahn war die Nationale Kleinbahngesellschaft NKG (im französischen SNCV und im flämischen NMVB). In Charleroi selbst bildete ein kommunaler Straßenbahnbetrieb das Rückgrat des Nahverkehrsangebots. Wie das Ruhrgebiet geriet die Region durch das Zechensterben und die rückläufige Stahlproduktion ins Hintertreffen. Und mit dem Rückgang von Kohle und Stahl ging der Niedergang des Straßenbahnnetzes einher. Rückläufige Fahrgastzahlen, abgewirtschaftete Gleise und Fahrzeuge und höhere Betriebskosten gegenüber dem Bus bildeten den Auslöser. Ging 1968 mit der Einstellung aller Linien südlich des Gare de Sud und östlich der Strecke Charleroi – Gosselies eine erste Einstellungswelle zu Ende, setzte 1982 eine weitere Stilllegungswelle ein, oft als baubedingt und „vorübergehend“ deklariert. Nach Einstellung der Strecken Charleroi – Trazegnies und Dampremy – Gohyssart blieb vom alten Netz nur die Linie 90 in Richtung Anderlues, Binche und La Louviere übrig. Das innerstädtische, von der kommunalen STIC befahrene Straßenbahnnetz in Charleroi wurde zwischen 1969 und 1974 komplett eingestellt und durch Busse ersetzt.

Seiten 240 - 244

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2011.06.11
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7911
Ausgabe / Jahr: 6 / 2011
Veröffentlicht: 2011-05-31
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