Nachrüstung der Müllverbrennungsanlage St. Gallen mit einer Entstickungsanlage
Die Müllverbrennungsanlage (MVA) der Stadt St. Gallen hat ein regionales Einzugsgebiet von rund 210 000 Einwohnern. Die jährlich angelieferten Abfälle aus Haushaltungen (Siedlungsabfälle, Sperrgut) sowie aus Industrie und Gewerbe betragen bei einem Heizwert von rund 13 200 kJ/kg Abfall ca. 67 000–70 000 Tonnen. In Abbildung 1 ist die Entwicklung der Abfallmenge seit 1972 sowie die durchschnittliche Abfallzusammensetzung dargestellt. Im Jahre 1972 wurde die MVA St. Gallen mit zwei Verbrennungslinien ohne Wärmenutzung und ohne weitergehende Rauchgasreinigung in Betrieb genommen. Nach über zehnjährigem Betrieb war die Anlage technisch veraltet und musste erneuert werden. Bereits 1984–1988 wurde die Anlage etappenweise den neuen Anforderungen angepasst. Die bestehenden Verbrennungslinien wurden ersetzt, eine nasse Rauchgasreinigung mit Sprühtrockner realisiert und die Wärme sowohl zur Elektrizitätserzeugung als auch zur Speisung des städtischen Fernwärmeversorgungsnetzes verfügbar gemacht (vgl. Tabellen 1/2, Abb. 2). Der Stofffluss der Abfallströme sowie der Verbrennungsrückstände wurde im Rahmen des gesamten Güterflusses der Stadt St. Gallen studiert. In Abbildung 2 sind die spezifischen Anlagedaten der MVA St. Gallen wiedergegeben.
Seiten 144 - 152
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.1998.03.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-03-01 |