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Ob der Mond wohl bewohnt ist? Oder: Fontenelles Reise in das Reich der diversité
Anmerkungen zu den Entretiens sur la pluralité des Mondes

Wer war Fontenelle? War er wirklich, wie Lessing meinte, «nichts als ein witziger Kopf, welcher das Unglück hatte, hundert Jahre witzig zu bleiben?» War er wirklich Cydias, der Schöngeist, den La Bruyère als eine Mischung von einem Pedanten und einem Preziösen porträtiert hat? (De la société, 57) War er wirklich der Mann, der sich anschickte, «Himmel und Hölle zu vulgarisieren», und das «Feminisieren» und «Infantisieren» in Mode brachte, wie Goethe sich in seiner «Geschichte der Farbenlehre» ausdrückt? Ich beginne diesen kleinen Beitrag zu Fontenelles Entretiens sur la pluralité des mondes mit diesen harschen Beurteilungen, weil ich denke, der Autor stellt uns vor ein Rätsel, das noch immer darauf wartet, gelöst zu werden. Dazu möchte ich etwas beitragen, das meines Wissens so noch nicht gesehen worden ist. Man weiß, dass der Neffe des großen Corneille wie dieser aus Rouen stammte, Jura studieren sollte, sich aber mehr für die Naturwissenschaften interessierte und, als er nach Paris übersiedelte, bald zu einem der beliebtesten Salonbesucher wurde, sich mit galanten Versen und modischen Theater - stücken bekannt machte und um einen Preis der «Académie française» bewarb, den er nicht bekam. Im Jahre 1691 wurde er dann doch in das Gremium der «Unsterblichen» aufgenommen, und seine Karriere gipfelte 1699 in der Ernennung zum Sekretär der neu- gegründeten «Académie des Sciences».

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2014.02.11
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1866-5381
Ausgabe / Jahr: 2 / 2014
Veröffentlicht: 2014-11-19
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