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Oberlandesgericht Hamm kippt „bring-or-pay“-Klauseln

Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen stellen die Lieferverpflichtungen ihrer Abfalllieferanten regelmäßig über sog. „bring-or-Pay“-Klauseln sicher: Liefert der Lieferant keinen oder zu wenig Abfall, muss er trotz allem die volle Vergütung für die vertraglich vereinbarte Anlieferungsmenge zahlen. Mit solchen Klauseln wollen die Betreiber von Verbrennungsanlagen vor allen Dingen das Investitions- und Finanzierungsrisiko und eine langfristige Beschaffung von Abfällen absichern. Mit einem Paukenschlag hat das OLG Hamm am 9. Januar 2012 (2 U 104/11) nun eine „bring-or-pay“-Klausel für unwirksam erklärt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die letzte Entscheidung über Bestand oder Nicht-Bestand von „bring-or-pay“-Klauseln wird der Bundesgerichtshof treffen. Die Darstellung des Urteils des OLG Hamm und seinen möglichen Auswirkungen auf die Praxis ist Gegenstand dieses Beitrages.

Operators of Waste-to-Energy and waste incineration plants frequently secure their long-term waste supply with ‚bringor-pay‘-clauses. According to these clauses, if the supplier is not able to provide the agreed amount of waste, the supplier nonetheless has to pay for the contractually agreed tonnage. Thus it is possible to cover the investment and financial risks of Waste-to-Energy plants as well as to secure long-term waste deliveries. The German Higher Regional Court in Hamm now declared a ‚bring-or-pay‘-clause to be null and void (2 U 104/11). The decision is not legally valid yet, since the German Federal Supreme Court of Justice is to render the final judgment in this case. A summary of the court‘s decision and its practical implications shall be outlined in this article.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2012.05.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 5 / 2012
Veröffentlicht: 2012-05-18
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