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P-Düngerproduktion aus Klärschlammasche
Erfolge und Hemmnisse bei der ressourceneffizienten Nutzung eines Abfallstroms

Aschen aus der Monoverbrennung kommunaler Klärschlämme (KSA) besitzen ein hohes Potenzial für die Phosphorrückgewinnung und damit für die Substitution von Rohphosphat. Der RecoPhos-Prozess erwies sich im Rahmen eines genehmigten Probebetriebs als ein robustes Verfahren zu Erzeugung eines Phosphordüngemittels. Es wurde nachgewiesen, dass die KSA-Inputqualitäten sedimentärem Rohphosphat entsprechen und der erzeugte Dünger bezüglich seiner Phosphorwertigkeit und Ertragssteigerung im Gefäßund Feldversuch einem konventionellen Produkt (Triple-Superphosphat) zumindest ebenbürtig ist. Die Gehalte an Metallen, Metalloiden und perfluorierten Verbindungen erfüllen sämtliche Anforderungen der DüMV. Da das Produkt aus dem Regime des Abfallrechts entlassen wurde, kann Reco- Phos P 38 im Vollmaßstab hergestellt und zu marktüblichen Preisen abgesetzt werden. Dennoch stagniert der Ausbau der Produktionskapazität. Wünschenswert wäre eine stärkere Orientierung des fachbehördlichen Handelns an den Ressourceneffizienzzielen der Bundesregierung. Erschwerend ist beispielsweise die Umschlüsselung einzelner Klärschlammaschen zu einem gefährlichen Abfall, ohne dass sich in deren stofflicher Zusammensetzung etwas geändert hätte. Ein weiterer Brennpunkt liegt in der Anwendung der DüMV bei Aschen, die unter der Abfallschlüsselnummer 19 01 14 geführt werden. Hier sprechen sich einzelne Fachbehörden aufgrund der AVV-Bezeichnung „Filterstaub“ teils gegen einen Einsatz im RecoPhos-Prozess aus, ohne zu berücksichtigen, ob die letzte filternde Einheit des Abgasstroms ausgeschleust wurde oder nicht. Eine harmonisierte Sichtweise bei der Nutzung von KSA ist erforderlich, um sicherzustellen, dass sich Verfahrensentwicklungen aus KMU im Einklang mit den politischen Zielvorgaben entfalten und einen Beitrag zur Steigerung der Ressourceneffizienz leisten können.

Ashes from the mono-incineration of municipal sewage sludge (SSA) have a high potential for phosphorus recovery and are suitable for the substitution of primary phosphate. In an approved full-scale test the RecoPhos process turned out to be a robust technology for the production of a P‐fertilizer from SSA. It was shown that input qualities correspond to sedimentary phosphate rock and that the product matches a conventional fertilizer (Triple Superphosphate) regarding P‐contents and P‐fractionation as well as yield effects in pot and field experiments. The contents of metals, metalloids and perfluorinated compounds of the product conform to the German fertilizer ordinance. Thereby, the end-of-waste criteria were met and RecoPhos P 38 is being industrially produced and sold at a competitive price. Nevertheless, the extension of production capacities stagnates. A more coherent position of the regulating bodies with the German resource efficiency programme would be desirable. Obstacles include the re-coding of certain SSA as a hazardous waste in spite of unchanged elemental composition and an over-literal application of the German fertilizer ordinance. Since the latter excludes dusts of the last filtering unit from fertilizer production ashes coded as 19 01 14 (German identifier “filter dust”) have been rejected irrespective of whether or not they included the air pollution control residues of the last unit. The above shows the urgent need of a harmonized view on the use of SSA for P‐recovery. Otherwise a readily available P‐recovery process developed by an SME may fail instead of boosting resource efficiency.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2012.05.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 5 / 2012
Veröffentlicht: 2012-05-18
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Dokument P-Düngerproduktion aus Klärschlammasche