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POP-haltige Abfälle in der Entsorgungsfalle?

Der Beitrag zeichnet die Änderung der Rechtslage nach, auf Grund der es kurzfristig zu einem Notstand kommen musste, weil die Anlagen, in denen POP-haltige Abfälle als gefährliche Abfälle (vor- oder end-) zu behandeln waren, mit ausreichender Kapazität nicht zur Verfügung standen. Dies war dem Umstand geschuldet, dass zum Beispiel bisher gemischt angefallene Bau- und Abbruchabfälle mit Bestandteilen von HBCD-haltigen Dämmstoffen in Hausmüllverbrennungsanlagen zur Entsorgung gelangen konnten, die allerdings nach der eingetretenen Rechtsänderung dieselben Abfälle als gefährliche Abfälle eingestuft nicht mehr annehmen konnten. Dabei unterfallen POP-haltige Abfälle nach dem Normzweck der POP-VO einem bestimmten Bewirtschaftungsregime, während die gefahrenrelevanten Eigenschaften bei gefährlichen Abfällen besondere Rechtsfolgen bei allen abfallwirtschaftlichen Maßnahmen nach sich ziehen, die bei dem Umgang mit solchen Abfällen zu beachten sind. Auch wenn das öffentliche Interesse im Hinblick auf den Normzweck der Vorschriften für die POP-haltigen Abfälle die Nachprüfung der eingehaltenen Anforderungen an die Bewirtschaftung zu rechtfertigen vermag, bedurfte es dazu keiner Fiktion der POP-haltigen Abfälle als gefährliche Abfälle. Denn die gesetzlichen Voraussetzungen für POP-haltige Abfälle und jene für die Einstufung von gefährlichen Abfällen unterscheiden sich. Diese unterschiedliche rechtliche Behandlung der Abfälle soll gerade mit der von der Bundesregierung verabschiedeten POP-Abfall-Überwachungs-Verordnung wieder Beachtung finden.

This article retraces the change of the legal situation, due to which a state of emergency regarding the treatment of waste containing POP had to occur, as facilities with sufficient capacity for such treatment were not available. The lack of capacity occurred due to the fact that mixed construction and demolition waste contaminated with components of insulating material containing HBCD could no longer be disposed of in household-waste-to-energy plants as they were to be classified as hazardous wastes since that change of the legal situation. Although waste containing POP is subject to a certain waste management regime pursuant to the purpose of the German POP-Ordinance, while the dangerous characteristics of hazardous wastes entail special legal consequences with regard to all measures concerning their treatment. Even if the review of compliance with the requirements under the waste management regime can be justified by the public interest, considering the intended purpose of regulations regarding wastes containing POP, it would not have been necessary to put fictionally wastes containing POP on a level with hazardous waste. Because the statutory requirements for wastes containing POP differ from those for the classification of hazardous wastes. The different statutory classification of these wastes shall gain recognition again in particular with the new POP-Waste-Monitoring-Ordinance, which has been passed by the German Federal Government.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2017.09.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 9 / 2017
Veröffentlicht: 2017-09-11
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