Potenziale und Bewertung von Abfallvermeidungsmaßnahmen

Bundesregierung und Länder haben ein nationales Abfallvermeidungsprogramm vorgelegt, verschiedene Studien beschreiben eine Vielzahl möglicher oder bereits umgesetzter Vermeidungsmaßnahmen. Angesichts dieser Aktivitäten stellt sich jedoch schnell die ganz banale Frage: Welche Vermeidungseffekte können tatsächlich erzielt werden oder sind Abfälle nicht weitestgehend unvermeidbar? Der Beitrag beschreibt Abfallvermeidungsmaßnahmen für vier ausgewählte Abfallströme (Verpackung- und Lebensmittelabfälle, Sperrmüll, Gewerbeabfälle) und benennt basierend auf Pilotprojekten und Erfahrungen im In- und Ausland jeweils konkrete Abfallvermeidungspotenziale. Auch wenn diese Ergebnisse nicht immer 1:1 übertragbar sein werden, zeigt sich ein kurzfristig, beim gegebenen Stand der Technik realisierbares Potential von 10-15 % des Abfallaufkommens, oftmals mit erheblichen Kosteneinsparpotenzialen. Als einen notwendigen Schritt benennt der Beitrag eine stärkere systematische Orientierung von Abfallvermeidungsaktivitäten an den jeweils erzielbaren Beiträgen zur Ressourceneffizienz.

The German government in cooperation with the federal states has published a national waste prevention programme, several studies have described a variety of potential and already implemented waste prevention measures. Against the background of these ongoing activites one might raise the question how much waste can actually be prevented or if the generation of waste is more or less unavoidable. The paper describes prevention measures for four selected waste streams (packaging and food waste, bulky waste and commercial waste) and points out concrete prevention potentials based on pilot projects or experiences in Germany and abroad. Although these results will probably not always be completely transferable, they show that about 10-15 % of waste generation could be prevented in a short term, based on the currently availabe technological state of the art and often with significant cost saving potentials. As a necessary next step the paper describes a more systemic orientation of waste prevention measures towards potential contributions to an increased efficiency of resource usage.