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Rechtmäßigkeit gewerblicher Altpapiersammlungen
Zur Frage, inwieweit private Entsorgungsunternehmen in Konkurrenz zur öffentlichen Abfallentsorgung Altpapier aus Privathaushalten sammeln dürfen

Gem. § 13 Abs. 1 S. 1 KrW-/AbfG müssen Erzeuger/Besitzer von Abfällen aus Privathaushalten diese dem öffentlichrechtlichen Entsorgungsträger (ÖRE) überlassen. Nur ausnahmsweise dürfen private Entsorgungsunternehmen gem. § 13 Abs. 3 S. 1 Ziff. 3 KrW-/AbfG parallel gewerbliche Sammlungen durchführen. Aufgrund des gestiegenen Werts von Altpapier haben private Entsorgungsunternehmen in jüngerer Zeit ein erhöhtes Interesse an der Durchführung von privaten Altpapiersammlungen. Das Recht zur Durchführung von gewerblichen Sammlungen unterliegt allerdings erheblichen Einschränkungen. Zweifelhaft ist bereits, ob eine Maßnahme noch eine Sammlung ist, wenn sie auf der Grundlage eines Vertrags mit dem Abfallbesitzer/-erzeuger erfolgt. Dies gilt erst recht, wenn der Vertrag eine Zahlungspflicht normiert. Voraussetzung für die Zulässigkeit einer Sammlung ist auch, dass der privaten Sammlung überwiegende öffentliche Interessen nicht entgegenstehen. An dieser Stelle dreht sich die juristische Diskussion um die Frage, welches Ausmaß die negativen Folgen auf das öffentliche Entsorgungssystem haben müssen, um ein Verbot zu rechtfertigen. Letzte Vorraussetzung ist, dass der private Sammler die ordnungsgemäße und schadlose Verwertung nachweist. Im Ergebnis handelt es sich hierbei um ein formelles Erfordernis, welches das private Entsorgungsunternehmen im Normalfall nicht vor große Schwierigkeiten stellt.

According to sec. 13 para. 1 of the German Recycling and Refuse Act (Kreislaufwirtschafts-/Abfallgesetz, KrW-/AbfG) producers and owners of waste from private households must hand the waste over to the local authority responsible for waste disposal. By virtue of a legal exception contained in sec. 13 para. 3 KrW-/AbfG the commercial collection of waste is permissible under certain conditions. Due to the rising price for waste paper private waste disposal enterprises are increasingly interested in the operation of private waste collection schemes. The right to run such private collection schemes is subject to considerable legal restrictions. There are doubts as to whether a measure constitutes a collection in the legal sense if it is carried out on the basis of a contractual agreement. Even more doubts exist if the contract contains a payment clause. In addition, the commercial collection of waste is only permissible under the proviso that matters of considerable public interest are not put into jeopardy as a consequence of the commercial collection. Here, the main issue of the legal debate is the question: From what degree of damage onwards is it permissible to outlaw a private collection measure? Finally, the private collector must render proof of his capacity to dispose of the waste in an orderly manner. This criterion is more of a formal nature and regularly does not constitute an insurmountable obstacle for the private waste collector.

Seiten 280 - 283

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2007.06.07
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 6 / 2007
Veröffentlicht: 2007-06-18
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