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Rettet die Planung – Verkehrsmisere erfordert eine Neuorganisation von Siedlungs- und Verkehrsplanung – Teil 2

Eine grundsätzliche Forderung der Mobilitätsforscher ist „Mobilitätsgerechtigkeit“. Dagegen ist zu argumentieren: Wenn Daseinsvorsorge – also eine Planung für die Grundfunktionen wie Arbeiten, Ausbilden, Versorgen – sozial gerecht funktionieren würde, brauchte man keine sozial gerechte Mobilität. Aus der Sicht der Stadt-und-Verkehrs-Planung mit ihren vielfältigen Möglichkeiten zur Gestaltung der materiellen Umwelt, der „Sachstruktur“, ist es völlig inakzeptabel, die umfassende Gestaltung der Lebensräume auszublenden (oder gar Investoren und Finanzdienstleistern zu überlassen) und die Benutzbarkeit dieser „schönen neuen Welten“ nur über Mobilitätsangebote sicherzustellen. Mobilitätsgerechtigkeit steht außerdem synonym für den weiteren Leitsatz „Mobilität ist ein Grundbedürfnis“. Wenn dies so allgemein akzeptiert würde, hätten wir es geschafft, dass ein Nebenaspekt, eine nützliche, aber dienende Funktion das Regime über das gesamte Leben und Wirtschaften übernimmt. Dies wäre aber trotzdem nur ein Notbehelf, weil die Daseinsvorsorge, also die Planung der Einrichtungen versagt hat und das sozio-technische System Auto de facto den einzigen Regelmechanismus darstellt.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2018.09.04
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7911
Ausgabe / Jahr: 9 / 2018
Veröffentlicht: 2018-08-28
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Dokument Rettet die Planung – Verkehrsmisere erfordert eine Neuorganisation von Siedlungs- und Verkehrsplanung – Teil 2