Inhalt der Ausgabe 05/2014
Editorial
Inhalt/Impressum
Management
Compliance ist, wie die Flut an Veröffentlichungen zeigt, ein brandaktuelles Thema, dessen Bedeutung angesichts der zu beobachtenden Entwicklung der Rechtsprechung künftig weiter zunehmen wird. So ist es nicht verwunderlich, dass Compliance auch Gegenstand zahlreicher Untersuchungen ist, die sich insbesondere mit der Entwicklung des Compliance-Managements befassen.
Die Grenzen zwischen Unternehmen und Umwelt verwischen zusehends. Freiberufler arbeiten eng mit Mitarbeitern zusammen, ein Partner vertreibt exklusiv die Unternehmensleistung in einem bestimmten Markt, der Sicherheitsdienst wird schon lange durch Externe wahrgenommen. Beschränkt sich die Compliance bei ihren Programmen und Maßnahmen nur auf eigene Mitarbeiter, wird sie in diesem Kontext unwirksam sein und die selbstgesteckten Ziele nicht erreichen.
Prevention
Compliance-Management als wesentlicher Bestandteil eines wirksamen Kontrollumfelds wird häufig als System regelbasierter, „harter“ Kontrollen und Verfahren ausgestaltet. „Weiche“, wertebasierte Ansätze sind weit weniger verbreitet, obgleich diese vielseitig einsetzbar sind und einen hohen Wirkungsgrad mit nachhaltigem Nutzen versprechen.
Compliance – zu Deutsch Regelkonformität – ist nach wie vor ein topaktuelles Thema in Großunternehmen, im Mittelstand, in der Politik oder bei Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirmen. Dass es in diesem Bereich zu einer Vielzahl von Versäumnissen gekommen ist, beweisen zahlreiche Beispiele aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Detection
Die Aufdeckung eines Betrugs oder einer dolosen Handlung (Fraud) stellt den Wirtschaftsprüfer seit jeher vor veritable Herausforderungen. Dabei schreiben die relevanten Prüfungsstandards in Form des IDW PS 210 bzw. ISA 240 verschiedene Prüfungshandlungen vor, die eine bestmögliche Berücksichtigung fraudulenter Handlungen ermöglichen sollen. Einen wesentlichen Stellenwert nimmt insbesondere seit den jüngsten Novellierungen der Standards das Instrument der sogenannten Fraud-Interviews ein.
Law Report
Am 30.01.2014 bestätigte Österreichs Oberster Gerichtshof (OGH) Bewährungsstrafen wegen Untreue gem. § 153 Abs. 2 Var. 2 öStGB gegen zwei ehemalige Vorstände der Libro Handels AG. Der OGH warf ihnen überhöhte Dividendenausschüttungen unter Verstoß gegen das Verbot der Einlagenrückgewähr gem. § 52 öAktG (entspricht dem deutschen § 57 AktG) vor. Keinesfalls entlastet sah das Gericht die Manager durch die Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat und den Dividendenbeschluss der Alleinaktionärin. Gegen ihre Strafbarkeit sprach auch nicht die Vermögensmehrung bei der Muttergesellschaft zum Ausgleich der Vermögensminderung bei der Tochtergesellschaft.
Service, Intern, Literatur
Illegale Abholzung in Entwicklungsund Schwellenländern ist ein Milliardengeschäft, das eng mit politischer Korruption und Geldwäscherei verbunden ist. Neue Strategien der Zivilgesellschaft zur Bekämpfung der illegalen Abholzung setzen auf die Justiz und rücken die Rolle von politisch exponierten Personen (PEPs) und ihre unrechtmäßig erworbenen Vermögen in den Fokus. Eine bessere PEP-Compliance und die Kooperation der Finanzbranche mit den Strafverfolgungsbehörden könnten mithelfen, die Machenschaften der Holzmafia aufzudecken und zu ahnden.
+++ School GRC (S. 196): Zertifikatslehrgang „Healthcare Compliance Officer“ startet / 1. Jahrgang Kriminalistik-Master verabschiedet / Lehrkräfte stellen sich vor / Veranstaltungen: Was steht an! +++ ZRFC in Kürze (S. 197): Ernst & Young-Studie: Fraud Survey 2014 / „Compliance muss sich lohnen“ – DICO legt Gesetzesvorschlag vor +++ Literatur (S. 239 / 240): Betriebswirtschaftliche Grundsätze für Compliance-Management-Systeme / Verantwortlichkeit in internationalen Konzernstrukturen nach § 130 OWiG +++
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