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Rostaschenqualität nach Mitverbrennung der Shredderleichtfraktion in Abfallverbrennungsanlagen

In Deutschland werden jährlich zwischen 1,3–1,5 Mio. Altautos entsorgt. 75 % der Altautos werden derzeit verwertet. Die verbleibenden 25 % fallen als Shredderleichtfraktion (Slf) an. Die seit dem 1. April 1998 geltende Altautoverordnung und die parallel dazu eingegangene „Freiwillige Selbstverpflichtung zur umweltgerechten Altautoverwertung (Pkw)“ der Automobilhersteller sehen eine Reduzierung der Slf auf 15 % bis zum Jahr 2002 und sogar bis auf 5 % zum Jahr 2015 vor.

Die jährliche Menge an Slf wird vom Verband der Automobilindustrie VDA auf jährlich 400.000 bis 450.000 t geschätzt. Diese aus Kunststoffen, Gummimaterialen, Glas und Textilien bestehende Fraktion wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Regel deponiert. Dieser Entsorgungsweg entspricht allerdings wegen des hohen Kohlenstoffgehalts des Materials nicht den Vorgaben der TASi und ist ab 2006 nicht mehr zulässig.

Auf Grund der hohen Gehalte an brennbaren Inhaltsstoffen erscheint eine thermische Behandlung unerlässlich. Als im allgemeinen leicht realisierbarer Prozess bietet sich dazu die Mitverbrennung in vorhandenen Müllheizkraftwerken an, der außerdem eine Nutzung des Energieinhalts der Slf gestattet. Bei einer jährlich in deutschen Abfallverbrennungsanlagen durchgesetzten Gesamtmenge von mehr als 10.000.000 Tonnen Hausmüll stellt die anfallende Menge an Slf kein Problem dar.

Ein solcher Entsorgungsweg ist bisher hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Kontrolle des Verbrennungsprozesses, die Emissionen und die Qualität der Reststoffe nicht systematisch untersucht worden. Um hier belastbare Daten zu gewinnen, wurde eine umfangreichen Versuchskampagne zur Mitverbrennung von Slf im Müllheizkraftwerk Würzburg durchgeführt. Um eventuelle negative Effekte sicher erkennen zu können, wurde dabei der Eintrag bis auf in der Praxis nie erreichte 30 Gew.-% angehoben.

Das Versuchsprogramm wurde gemeinsam von der Association of Plastic Manufactures in Europe (APME), dem amerikanischen Plastic Council (APC), dem Zweckverband für Abfallwirtschaft Raum Würzburg, dem Forschungszentrum Karlsruhe, der bayrischen Landesanstalt für Umweltschutz sowie den Anlagenbauern Noell KRC und Martin GmbH durchgeführt.

Die Auswirkungen der Mitverbrennung auf den Verbrennungsprozess und die Emissionen sind bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden . Dieser Artikel berichtet über den Einfluss der Mitverbrennung der Shredderleichtfraktion auf die Qualität der Reststoffe.

Seiten 138 - 144

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2000.03.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 3 / 2000
Veröffentlicht: 2000-03-01
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Dokument Rostaschenqualität nach Mitverbrennung der Shredderleichtfraktion in Abfallverbrennungsanlagen