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Schöne neue Autowelt: Daten statt Benzin

Man kann sich das Auto der Zukunft in etwa so vorstellen: ausgestattet mit Sensoren und Kameras sammelt es anonymisiert Daten über Fahrverhalten, Strecken und seine Umgebung ein. Es tauscht Informationen mit Verkehrsschildern, anderen Fahrzeugen, Leitzentralen oder Ampelschaltungen aus und stimmt darauf Geschwindigkeit, Verkehrsroute oder sogar die Einkaufsplanung des Fahrers oder der Fahrerin ab. Das vernetzte Auto wird das größte und beweglichste Objekt im Internet der Dinge sein. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt verglich unlängst das Auto der Zukunft mit einem Tablet auf Rädern. Pferdestärke und Hubraum werden immer unwichtiger – Daten sind das neue Benzin und Zeit ist der neue Luxus. Im Auto-Quartett 2020 wären Datenmanagement, Bildgebung oder individuelles Routenmanagement die neuen Kategorien – nicht gerade die Kernkompetenzen der traditionellen Autobauer. So werden mittlerweile IT-Unternehmen zu ernst zu nehmenden Konkurrenten in der Automobilbranche. Schon jetzt verdienen die Top 10 der IT-Provider doppelt so viel wie die Top 10 der Autohersteller. Analysten und Hersteller sind sich sicher: In den nächsten 10 Jahren werden vernetzte und automatisierte Autos unser Leben auf die gleiche Weise verändern wie zuvor Smartphones. Dabei wird Mobilität immer mehr zur Dienstleistung, Konnektivität zur Bedingung. Drei große Trends und zwei grundlegende Spannungsfelder werden den Fahrzeugmarkt in Zukunft dominieren: Hochautomatisierte Fahrzeuge, Car2X-Kommunikation und dynamische, lernende Karten bestimmen die Entwicklungsrichtung der Branche. Die unterschiedlichen Interessen der Stakeholder und die ungeklärte Rechtslage werden jedoch in allen Bereichen zu Spannungen und Konflikten führen.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.2196-9817.2015.03.09
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 2196-9817
Ausgabe / Jahr: 3 / 2015
Veröffentlicht: 2015-04-29
Dokument Schöne neue Autowelt: Daten statt Benzin