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Unerkannte Steuerrisiken in der Kommunalwirtschaft infolge eines nicht ausreichenden IKS – Steuerrechtssichere Organisation

Es gibt mittlerweile viele Beiträge zu dem Thema Steuerdeklaration und Steuerstrafrecht. Häufig wird dabei die Dringlichkeit für die professionelle Positionierung der Kommunen im Zusammenhang mit der Abgabe einer richtigen und rechtzeitigen Steuererklärung unterschätzt. Denn im Vergleich zur Privatwirtschaft muss die Kommune schwierige Abgrenzungsregelungen zwischen steuerpflichtigen und nicht steuerpflichtigen Tätigkeitsbereichen bewältigen. Je nach Positionierung der Finanzverwaltungen in den einzelnen Bundesländern bekommen die Kommunalvertreter und deren Mitarbeiter die Folgen einer unrichtigen Steuererklärung bereits heute sehr konkret und persönlich zu spüren. Dabei hat das BMF mit Schreiben vom 23. Mai 2016 zum § 153 AO den Kommunen eine Brücke gebaut, grundsätzlich den Vorwurf des Vorsatzes oder der Leichtfertigkeit bei Vorliegen entsprechender Indizien entkräften zu können: Aufbau eines innerbetrieblichen Kontrollsystems (IKS). Das BGH-Urteil vom 09. 05. 2017 hat dies im Grundsatz bestätigt und spricht einem solchen System eine mögliche bußgeldmindernde Wirkung zu. Dies sollten die Kommunen und kommunalen Einrichtungen für die Bewältigung der Herausforderungen des neuen Umsatzsteuerrechtes nutzen und sich grundlegend für die Abgabe fehlerfreier Steuererklärungen professionell aufstellen. Für die Kommunen, die die Option nach § 27 Abs. 22 Satz 3 ff. UStG genutzt haben, läuft der Count down bis zum 31.12.2020.

There have been many contributions on the issues of tax returns and the law related to tax offences. It is very rare, however, that they overrate the urgency for local authorities to position themselves professionally with regard to filing a punctual and correct tax return. Yet it is the case that in contrast to the private sector, local authorities have to deal with difficult regulatory distinctions between taxable and non-taxable activities. This urgency is, thus, very much present but it is frequently underestimated by the municipal representatives and their staff. Depending on how the fiscal authorities in the individual German federal states view the matter, the results of submitting an incorrect tax return are already directly and personally affecting these representatives and their staff. In its letter of 23 May 2016 concerning Section 153 of the German Fiscal Code, the German Federal Ministry of Finance has in fact already made it easier for local authorities to refute the allegation of intent or gross negligence where there seems to be circumstantial evidence of the such: setting up an internal control system (ICS). The Federal Supreme Court ruling of 9 May 2017 confirmed this in principle and sees such a system as being a possible reason to reduce any fines imposed. The local authorities and municipal undertakings should avail themselves of this for mastering the challenges of the new VAT law and see to it that they position themselves professionally with regard to filing error-free tax returns. For those local authorities which have used the option as set out under Section 27(22) sentence 3 ff. of the Value Added Tax Act, the countdown is until 31 December 2020.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2018.06.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 6 / 2018
Veröffentlicht: 2018-06-11
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Dokument Unerkannte Steuerrisiken in der Kommunalwirtschaft infolge eines nicht ausreichenden IKS – Steuerrechtssichere Organisation