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Urban Mining – Es sind neue Wege notwendig

Angesichts in den nächsten Jahren wachsenden Bauschuttaufkommens bei eher stagnierender Baustoffnachfrage wird die Entsorgungssituation für Hochbauschutt nicht einfacher. Im Gegenzug birgt diese Situation die große Chance, erhebliche Anteile am Baustoffbedarf über RC-Baustoffe abdecken zu können. Der Gebäudebestand kann zu anthropogenen Rohstofflagerstätten werden, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwerpunkt des zukünftigen Baugeschehens in den Ballungsräumen und Stadtkernen. Dies setzt allerdings ein Umdenken bei den Bauherren voraus. Bislang stößt der RC-Baustoff gerade auch im Straßen-und Wegebau nicht selten auf starke Vorbehalte. Dies völlig zu unrecht. Sekundäre Baustoffe müssen bspw. den Technischen Lieferbedingungen für ungebundenen Einsatz im Straßenbau entsprechen und dabei Kriterien erfüllen, analog zu Baustoffen auf Basis primärer Rohstoffe. Eine Vielzahl von Praxisbeispielen zeigt, ambitionierte Bauschuttrecycler sind dazu problemlos in der Lage und lassen sich dies entsprechend zertifizieren – verbunden mit einem dichten System der Eigen- und Fremdüberwachung. Bislang wird dies nicht ausreichend honoriert. Nur in direktem Kontakt mit den Straßenbauämtern und den entscheidenden Personen lässt sich das Informationsdefizit über den erreichten technischen Status der Baustoffherstellung, der bestehenden Qualitätssicherungssysteme aufarbeiten, wie Projekte in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zeigten. Nur über Impulsvorhaben lassen sich zudem neue Absatzwege erschließen – wie die Projekte zum Thema RC-Beton belegen – mit denen erstmalig für Hochbauschutt eine tatsächliche Kreislaufwirtschaft erreicht wird, indem aufbereiteter Altbeton als Zuschlagstoff in der Betonherstellung verwendet werden kann.

In view of the anticipated increase in construction waste and stagnating demand for construction materials over the coming years, the structural waste disposal situation will not get any easier. In return, this situation provides an enormous opportunity to provide a considerable percentage of construction material demand using recycled materials. It will be possible to utilise the building stock as an anthropogenic raw material deposit, immediately neighbouring the hub of future construction activity, i. e. in built up areas and town centres. However, this assumes a change of direction by clients. Recycled construction materials currently often meet with stiff resistance, particularly in highways engineering, completely unjustly. For example, secondary construction materials must comply with the Technical Specifications for Unstabilised Use in Highways Engineering and fulfil criteria analogous to construction materials based on primary raw materials. A multitude of practical examples show that motivated construction waste recyclers are capable of achieving these targets without the slightest problem and are certified accordingly – in conjunction with a thorough system of internal and external monitoring. This has not previously been sufficiently honoured. Only in direct contact with municipal roads departments and deciders can the information deficit in terms of the achieved technical status of construction materials manufacture and the existing quality assurance systems be redressed, as projects in Baden-Württemberg and Rhineland-Palatinate have shown. In addition, new distribution channels can only be developed via impulse projects – as recycled concrete projects demonstrate – where, for the first time, a true closed cycle for structural waste can be achieved by using processed waste concrete as aggregates when manufacturing new concrete.

Seiten 460 - 465

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2011.10.03
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 10 / 2011
Veröffentlicht: 2011-10-21
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