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Von der Wurfscheibenschießanlage zum artenreichen Naturschutzgebiet

Im Naturschutzgebiet „Tenter Bach und Bökerbach“ befand sich zwischen 1926 und 2000 eine genehmigte Anlage zum Bahn- und Wurfscheibenschießen. Die jahrzehntelange Verwendung von Bleischrot und Wurfscheiben führte zu erheblichen Schadstoffmengen im Boden. Durch eine Gefährdungsabschätzung wurden auf einer 11.000 m² großen Teilfläche hohe Schadstoffgehalte an Blei, Antimon und Arsen sowie polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) im Boden nachgewiesen. Es bestand die konkrete Gefahr, dass durch Niederschläge Schadstoffe in den Tenter Bach eingetragen werden und über den Sickerwasserpfad in das Grundwasser gelangen.
Im Jahr 2013 wurde das Projekt in den Maßnahmenplan des AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung, Hattingen aufgenommen. Sanierungsuntersuchung, Sanierungsplanung und Bodensanierung erfolgten im Zeitraum 2015 bis 2020 auf der Grundlage von öffentlich-rechtlichen Verträgen. Aufgrund der Lage im Naturschutzgebiet wurden die naturschutzfachlichen Belange besonders berücksichtigt. Nachdem im Frühjahr 2020 der Abtrag des belasteten Bodens und die fachgerechte Entsorgung abgeschlossen waren, werden aktuell weitere Maßnahmen für die Wiederherstellung bzw. Renaturierung und naturschutzfachliche Aufwertung der Fläche vorbereitet. Um den Erfolg der Renaturierungsmaßnahmen sicherzustellen, erfolgt anschließend ein naturschutzfachliches Monitoring.

In the nature reserve „Tenter Bach and Bökerbach“ various shooting clubs operated an approved shooting range between 1926 and 2000. Due to the usage of lead shots and shooting discs for decades, a considerable amount of pollutants was transported into the soil. In a risk assessment conducted in 2011, a severe contamination with lead, antimony and arsenic, as well as with polycyclic aromatic hydrocarbons (PAH) was detected in the soil from an area of 11.000 m2. There was a risk that pollutants would be transported with precipitation into the Tenter Bach and with seepage into the groundwater. In 2013 the project was included in the action plan of the AAV – Association for land recycling and remediation of contaminated sites, Hattingen. The remedial investigation, remediation planning as well as the soil remediation were conducted between 2015 and 2020 under public-law contracts. As the area is part of a nature reserve, nature conservation requirements were notably considered. After the soil, contaminated with lead shots and shooting discs, was removed, and professionally disposed in spring 2020, measures for the recovery and ecological revaluation are currently planned and prepared. To ensure the success of the remediation, an ecological monitoring is planned to surveil the impact on plant and animal communities.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-7741.2020.04.05
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-7741
Ausgabe / Jahr: 4 / 2020
Veröffentlicht: 2020-11-16
Dokument Von der Wurfscheibenschießanlage zum artenreichen Naturschutzgebiet