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Warum lassen sich Menschen von Spielen faszinieren?

Von Alexander von Humboldt stammt der Ausspruch: „Der Ernst ... muss nicht störend in das Wirken im Leben eingreifen. Er bekommt sonst ... das Leben selbst Verleidendes.“ Ist das ein Hinweis, warum Menschen aus dem Ernst des „gewöhnlichen Lebens“ ins Spiel „fliehen“? Anders gefragt: Wie kommt es eigentlich, dass Menschen so im Spiel aufgehen? Eine Antwort auf diese Frage lässt sich vermutlich fruchtbar machen für den effektiven Einsatz von Spielelementen im Gemeinwohlbereich.
„Spiele machen uns glücklich, weil sie harte Arbeit bedeuten, die wir uns selbst aussuchen“, meint die Gamification-Forscherin Jane McGonigal. Spiel bedeutet Arbeit und macht darum glücklich? Diese These überrascht. Denn lange Zeit – und zum Teil bis heute – wurde Spiel genau als das Gegenteil von Arbeit definiert und der Homo ludens gerade in Abgrenzung zum Homo Faber postuliert. Selbst wenn man McGonigals These – Spiel ist Arbeit – zustimmt, beantwortet dies noch nicht die Frage, warum uns dieses spielende Tun glücklich macht. Der zweite Teil ihrer Aussage könnte aber ein Hinweis darauf sein, warum Spielen uns besondere Freude macht: Es handelt sich beim Spiel um eine Tätigkeit, „die wir uns selbst aussuchen“. Allerdings: Freiwillig tun wir auch anderes, ohne es so zu empfinden wie ein Spiel, z.B. ehrenamtliches Engagement oder Basteln im Hobbykeller. Warum also verursacht Spielen auf ganz besondere Weise Freude, Wohlbefinden und manchmal noch mehr?

Seiten 36 - 42

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