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Zur Bedeutung des Neutralitätsgrundsatzes für Steuersatzermäßigungen

1. Ein Mitgliedstaat, der auf der Grundlage von Art. 122 MwStSystRL einen ermäßigten Steuersatz für Lieferungen von Brennholz schafft, kann dessen Anwendungsbereich anhand der Kombinierten Nomenklatur auf bestimmte Kategorien von Lieferungen von Brennholz begrenzen, sofern der Grundsatz der steuerlichen Neutralität beachtet wird (Folgeentscheidung zum Urteil EuGH vom 03. 02. 2022 – C-515/ 20, Änderung der Rechtsprechung).
2. Daher können Holzhackschnitzel auch dann nach § 12 Abs. 2 Nr. 1 UStG i. V. m. der Anlage 2 Nr. 48 Buchst. a zum UStG der Steuersatzermäßigung unterliegen, wenn sie bei richtlinienkonformer Auslegung entsprechend Art. 122 MwStSystRL Brennholz im Sinne der Warenbeschreibung der Anlage 2 Nr. 48 Buchst. a zum UStG sind. Dem steht das Fehlen der hierfür erforderlichen zolltariflichen Voraussetzung nicht entgegen, wenn die Holzhackschnitzel und das die zolltarifliche Voraussetzung erfüllende Brennholz austauschbar sind.

(redaktionelle Leitsätze)

BFH, Urteil vom 21.04.2022 –VR2/22 (V R 6/18)
Vorinstanz: FG München, Urteil vom 19.12.2017 – 2 K 668/16

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1868-789X.2023.03.09
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1868-789X
Ausgabe / Jahr: 3 / 2023
Veröffentlicht: 2023-03-03
Dokument Zur Bedeutung des Neutralitätsgrundsatzes für Steuersatzermäßigungen