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Brandschutz in Abfallbehandlungs- und Recyclinganlagen
Voraussetzungen für zukünftigen Versicherungsschutz

Für Abfallbehandlungs- und Recyclingunternehmen ist es in den letzten Jahren zunehmend schwierig geworden, zu akzeptablen Bedingungen Versicherungsschutz in der Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung zu finden. Die Anforderungen an den anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz spielen dabei eine wesentliche Rolle. Versicherer stellen hier immer höhere Anforderungen, daneben erhöhen sie in einem bisher nicht gekannten Maße vertragliche Selbstbehalte und Prämien. Für einige Unternehmen hat die Situation bedrohliche Ausmaße angenommen. Die Gründe sind zunehmend häufige Großschäden, aber auch eine Vielzahl von kleinen Schäden. Sorge bereitet in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass es bei einigen der in Deutschland tätigen Industrieversicherern einen Rückgang der früher vorhandenen Kompetenz im Underwriting gibt. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, Schäden vorzubeugen. Im Beitrag wird dargestellt, welche Maßnahmen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes aus Sicht der Betreiber effizient und sinnvoll sind und es wird ebenfalls dargelegt, dass es durchaus gelungen ist, einen Pool von Abfallentsorgungs- und Recyclinganlagen über einen Zeitraum von 15 Jahren auch für Versicherer profitabel zu gestalten. Zu hoffen ist auch, dass die Novellierung der einschlägigen VdS-Leitlinie, die unter Mitwirkung und auf Initiative des ASA e. V. derzeit durchgeführt wird, zu einer höheren Bereitschaft der Versicherer führen wird, sich mit derartigen Risiken zu beschäftigen. Versicherer sollten sich überlegen, ob man eine gesamte Branche, die aktiven Umweltschutz betreibt und daneben in der öffentlichen Daseinsvorsorge tätig ist, gänzlich den Versicherungsschutz versagen sollte. Zusätzlich können Versicherer durch die Zeichnung solcher Risiken ihre eigene ESG-Bilanz verbessern.

In recent years it has become increasingly difficult for waste treatment- and recycling companies to find fire protection insurance and cover for business interruption and loss of profits resulting from fire on acceptable terms. Hence the requirements for technical and organizational fire protection play an important role. Insurers are making ever higher demands here, and they are also increasing contractual deductibles and premiums to an unprecedented extent. For some companies, the situation has reached threatening proportions. The reasons are increasingly frequent major losses, but also a large number of small losses. In this context, there is also concern about the fact that most of the industrial insurers operating in Germany are experiencing a significant decline in their previous underwriting skills. But there are definitely ways to prevent damages. The article shows which measures of preventive fire protection are efficient and sensible from the operators’ point of view and it is also shown that it was certainly possible to make a pool of waste disposal and recycling facilities profitable for insurers over a period of 15 years. It is also hoped that the amendment to the relevant VdS guidelines, which is currently being carried out with the collaboration and of the initiative of ASA e. V., will lead to a greater willingness on the part of insurers cover such risks. Insurers should consider whether an entire industry that actively pursues environmental protection and provides public services should be completely denied insurance coverage. In addition, insurers can improve their own ESG performance by underwriting such risks.

DOI: https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2024.03.06
Lizenz: ESV-Lizenz
ISSN: 1863-9763
Ausgabe / Jahr: 3 / 2024
Veröffentlicht: 2024-03-12
Dokument Brandschutz in Abfallbehandlungs- und Recyclinganlagen